Egon Bahr
Prof. Egon Karl-Heinz Bahr (* 18. März 1922 in Treffurt (Werra)) ist ein deutscher Politiker (SPD).
Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur 1940 begann Bahr zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei Rheinmetall Borsig. Von 1942 bis 1944 nahm er dann als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Er arbeitete nach dem Krieg als Journalist bei der "Berliner Zeitung", anschließend bei der "Allgemeinen Zeitung" (Berlin) und dem "Tagesspiegel" (Berlin). Von 1950 bis 1960 war er Chefkommentator und Leiter des Bonner Büros des RIAS. 1959 wurde er als Presseattaché an die Deutsche Botschaft in Ghana abgeordnet. Von 1984 bis 1994 war er wissenschaftlicher Direktor des Institus für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg. Seit 1984 ist er Honorarprofessor an der Universität Hamburg.
Familie
Egon Bahr ist verheiratet und hat zwei Kinder.Partei
Seit 1956 ist Bahr Mitglied der SPD. Von 1976 bis 1981 war er Bundesgeschäftsführer der SPD. Abgeordneter
Von 1972 bis 1990 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er ab 1980 Vorsitzender des Unterausschusses für Abrüstung und Rüstungskontrolle.
Egon Bahr war zuletzt (11. Wahlperiode 1987) über die Landesliste Schleswig-Holstein in den Deutschen Bundestag eingezogen. Öffentliche Ämter
Von 1960 bis 1966 war Bahr Leiter des Presse- und Informationsamtes des Landes Berlin und als solcher Sprecher des vom Regierenden Bürgermeister Willy Brandt geführten Senats. Von 1966 bis 1969 war er dann Botschafter und als Ministerialdirigent Leiter des Planungsstabes im Auswärtigen Amt.
Nach der Bundestagswahl 1969 wurde er dann Staatssekretär im Bundeskanzleramt und zugleich Bevollmächtigter der Bundesregierung in Berlin. Nach der Bundestagswahl 1972 wurde er am 15. Dezember 1972 als Bundesminister für besondere Aufgaben beim Bundeskanzler in die von Willy Brandt geführte Bundesregierung berufen. Nach dem Rücktritt von Willy Brandt schied auch Bahr am 7. Mai 1974 zunächst aus er Bundesregierung aus. Am 7. Juli 1974 wurde er dann jedoch von Bundeskanzler Helmut Schmidt als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit erneut in die Bundesregierung berufen. Nach der Bundestagswahl 1976 schied der am 14. Dezember 1976 endgültig aus der Bundesregierung aus.Weblinks