Edward Mills Purcell
Edward Mills Purcell (* 30. August 1912 in Taylorville, Illinois; † 7. März 1997 in Cambridge, Massachusetts) war ein amerikanischer Physiker.Purcell entdeckte 1945 die Resonanzabsorptionserscheinungen des Kernmagnetismus (→NMR). Diese Entdeckung bildete die Grundlage für die Entwicklung der Kernresonanzspektroskopie (NMR-Spektroskopie), mit deren Hilfe die Struktur von Molekülen dargestellt werden kann und die weit reichende Anwendung in den Naturwissenschaften und der Medizin (z. B. Kernspintomographie) findet.
1951 entdeckte er zusammen mit Harold Irwing Ewen und Gart Westerhold die Emission der Wellenlänge von 1,42 Gigaherz (der 21-Zentimeter-Linie) atomaren Wasserstoffes der Milchstraße, die durch die Änderung der relativen Orientierung des Elektronenspins zum Kernspin hervorgerufen wird. Die 21-Zentimeter-Linie ist im Labor praktisch nicht nachzuweisen, wird aber im Weltraum durch hoch verdünntes interstellares Gas in genügender Intensität ausgesendet und ist mit empfindlichen Antennen auf der Erde nachweisbar (→Radioastronomie). Purcell und Norman Ramsey waren die ersten, die die (mittlerweile widerlegte) CP-Symmetrie in Frage stellten.
Purcell war Professor an der Harvard University und erhielt 1952 zusammen mit Felix Bloch für seine Arbeiten zur NMR den Nobelpreis für Physik.