Edward G. Robinson
Edward G. Robinson
(* 12. Dezember 1893 in Bukarest / Rumänien, † 26. Januar 1973 in Los Angeles / Kalifornien, eigentlich Emanuel Goldenberg) war ein amerikanischer Schauspieler. Er kam 1902 mit seinen Eltern und seinen fünf Brüdern wohl aus diversen Gründen nach Amerika, unter anderem wurde die Familie in Rumänien wegen ihrer Religion verfolgt.Zum Filmstar wurde Edward G. Robinson 1931 durch die Rolle des Gangsterbosses Cesare (Rico) Bandello in dem Gangsterfilm Little Cäsar (Der kleine Cäsar). Der Erfolg dieses Films führte dazu, daß Edward G. Robinson, der vorher schon einige andere Filme gedreht hatte und mehr als 10 Jahre am Broadway aufgetreten war, genau wie sein Kollege James Cagney, der zur gleichen Zeit wie Robinson zum Star wurde, das Image des Gangsters erhielt. Anders als Cagney wirkte Robinson bis in die 1960er Jahre in zahlreichen Gangsterfilmen mit, in denen er überwiegend als Gangsterboß auftrat.
In dem Film Five Star Final (Spätausgabe) spielte Robinson einen Zeitungsredakteur, der im Auftrage des Herausgebers für eine Schlagzeile einen zwanzig Jahre alten Skandal "ausgräbt", über das heutige Leben der damals Beteiligten berichtet und dadurch das Leben einer Familie ruiniert. Neben Edward G. Robinson wirkte auch Boris Karloff in der Rolle eines Reporters, der sich als Priester verkleidet, mit.
Mit Humphrey Bogart drehte Edward G. Robinson fünf Gangsterfilme, nämlich Bullets or Ballots (Wem gehört die Stadt?), Kid Galahad (Kid Galahad), The Amazing Dr. Clitterhouse (Das Doppelleben des Dr. Clitterhouse), Brother Orchid (Orchid, der Gangsterbruder) und Key Largo (Gangster in Key Largo). In The Amazing Dr. Clitterhouse spielt Edward G. Robinson den Psychologen Dr. Clitterhouse, der ein Buch über die Psyche von Verbrechern schreiben will und zu Studienzwecken selbst zum Verbrecher wird. In Brother Orchid ist Edward G. Robinson ein Gangsterboß, der vor seinen Kumpanen -unter anderem Humphrey Bogart- in ein Kloster flüchtet und dort zum Mönch und Blumenzüchter wird.
In ihren ersten vier gemeinsamen Filmen spielte der zu dieser Zeit bekanntere Edward G. Robinson Hauptrollen, während Humphrey Bogart stets nur eine Nebenrolle hatte und von Edward G. Robinson am Ende des Films erschossen wurde. In ihrem letzten gemeinsamen Film war es umgekehrt. In Key Largo, bei dem übrigens John Huston Regie führte, spielte Edward G. Robinson den gefühlskalten, brutalen Gangsterboß, Johnny Rocco, eine seiner besten Rollen. Humphrey Bogart spielte den Kriegsheimkehrer Frank Mc Cloud, der durch seine Erlebnisse an der Front des Tötens überdrüssig geworden ist und sich erst zum Ende des Films gegen die Gangster auflehnt.
Edward G. Robinson konnte mehr als nur Gangster und ähnliche Unterweltcharaktere spielen. 1940 hatte er die Hauptrollen in zwei biographischen Filmen; er war der deutsche Arzt Dr. Paul Ehrlich in Dr.Ehrlich's Magic Bullet (Paul Ehrlich - Ein Leben für die Forschung)und Julius Reuter, der Begründer der Nachrichtenagentur Reuter in A Dispatch from Reuters (Ein Mann mit Fantasie). 1941 spielte er den Kapitän Wolf Larsen in The Sea Wolf (Der Seewolf), einer Verfilmung von Jack Londons gleichnamigem Roman. Durch die Rolle des Wolf Larsen wurde übrigens 30 Jahre später in Deutschland der Schauspieler Raimund Harmstorff zum Star.
An der Seite von Burt Lancaster spielte Edward G. Robinson in All My Sons (Alle meine Söhne), einer Verfilmung von Arthur Millers gleichnamigem Theaterstück, den Fabrikanten Joe Keller, der bewußt kaputte Ersatzteilean die amerikanische Luftwaffe liefert und dadurch indirekt den Tod seines Sohnes herbeiführt. 1954 drehte Edward G. Robinson seinen ersten Western. In The Violent Men (Rauhe Gesellen) spielte er an der Seite von Glenn Ford und Barbara Stanwyck einen verkrüppelten Großgrundbesitzer. Seinen zweiten Western drehte er Ende der 1960er Jahre. In Mackenna's Gold (Mackennas Gold) spielte er an der Seite von Gregory Peck einen blinden Goldsucher. Es sollte eine seiner letzten Rollen werden.
Seit Mitte der 1940er Jahre spielte Edward G Robinson überwiegend Nebenrollen wie in Billy Wilders Krimi Double Idemnity (Frau ohne Gewisse) an der Seite von Barbara Stanwyck und Fred Mac Murray oder in The Ten Commandments (Die zehn Gebote), einer Bibelverfilmung, die von Moses und dem Auszug der Israeliten aus Ägypten erzählt. Edward G. Robipson spielte Dathan, einen hebräischen Aufseher.
Mitte der 1960er Jahre drehte Robinson in Europa einige Krimis, in denen er als Gangsterboß auftrat. In Top Job (Top Job-Diamantenraub in Rio) war er unter anderem an der Seite von Klaus Kinski zu sehen; in Die Abenteuer des Kardinal Braun, trat er zusammen mit Heinz Rühmann auf. Seine letzte Rolle spielte Edward G. Robinson in dem Science-Fiction-Film Soylent Green - 2022 ... die überleben wollen an der Seite von Charlton Heston; er beendete seine Rolle nur wenige Monate vor seinem Tod.