Eddie Irvine
Edmund (Eddie) Irvine (* 10. November 1965 in Newtownards, Nordirland) ist Formel-1-Rennfahrer.1983 begann Irvines Rennfahrer-Karriere in der irischen Formel Ford. 1985 fuhr Irvine in der britischen Formel Ford, 1988 in der britischen Formel 3 und 1989 bis 1993 dann in der Formel 3000 in Europa und Japan.
Beim Grandprix in Suzuka feierte er beim Jordan-Team, das in der Saison 6 verschiedene Fahrer einsetzte, im Oktober 1993 sein Formel 1-Debüt. Bei wechselhaftem und regnerischen Wetter bewies er seine Stärken auf dem ihm aus seiner Formel 3000-Zeit besonders bekannten Kurs, indem er den 6. Platz belegte und sich respektlos gegen den führenden Ayrton Senna zurückrundete.
Diese couragierte Fahrweise sicherte ihm bis Ende 1995 neben Rubens Barrichello einen festen Stammplatz beim Team Eddie Jordans, der zuvor verstärkt Paydriver eingesetzt hatte - ein Verfahren, zu dem er 2004 in den Zeiten knapper Kasse wieder zurückgekehrt ist. Als Jordan in der Saison 1995 mit dem Peugeot-Motor endlich wieder ein konkurrenzfähiges Antriebsaggregat hatte, kamen auch die ersten Podiumsplätze für Irvine dabei heraus. Laut Michael Schumacher war er schon damals einer der am schwierigsten zu überholenden Piloten, was ihm vielleicht auch - für manche Insider unverständlich - den Vertrag bei Ferrari für die Saison 1996 verschaffte.
Dort entwickelt er sich nach geringfügigen Anlaufproblemen und kleinen Sternstunden, als er Schumacher im Qualifying übertrumpfte, zu einem insgesamt verläßlichen Nr. 2-Piloten, der seinen Chef Schumacher meist nach hinten abschirmen konnte. In der ersten Saison haderte er ebenfalls mit dem sperrigen Chassis von John Barnard, das zu nah am Reglement entworfen war und den häufigen Materialdefekten. In den folgenden Jahren wusste er sich immer besser in Szene zu setzen, was bei seinem - laut vielen Pressebeobachtern - "vorlautem Mundwerk" und der beherzten Fahrweise keinen verwunderte. Allerdings klagten die Mechaniker oft, dass Irvine keine große Hilfe bei der Abstimmung seines Wagens gewesen sei, da er kaum sagen könne, warum er in einer x-beliebigen Kurve schnell gewesen wäre.
Nach dem folgenschwerem Unfall Schumachers in Silverstone 1999 schien nach dem überraschendem Auftaktsieg in Melbourne die Stunde des Iren gekommen zu sein, da nun der Ferrari ein Siegerauto war und er auch mit dem Wagen zurecht kam, zumal er nicht ganz das nervöse Übersteuern besaß, wie es Schumacher bevorzugte. Eine Vielzahl von Podiumsplätzen und vier Siege, wobei ihm derjenige am Hockenheimring vom Ersatzfahrer Mika Salo buchstäblich geschenkt und derjenige in Kuala Lumpur vom zurückgekehrten Schumacher regelrecht vorbereitet wurde, ließen ihn bis zum letzten Rennen im Titelkampf mit Mika Häkkinen in Schlagdistanz bleiben. Obwohl er mit vier Punkten Vorsprung ins letzte Rennen in Suzuka startete, war er nicht in der Lage sich gegen den Finnen an die Spitze zu kämpfen und verlor trotz eines dritten Platzes mit zwei Punkten Rückstand die WM. Beobachtern gegenüber erschien der sonst stets kämpferische Irvine am jenen Tag lethargisch und antriebsarm.
Bis 2002 war Irvine schließlich mit wechselndem Glück bei Jaguar-Cosworth unter Vertrag. Seitdem ist Irvine als Rennfahrer inaktiv und widmet sich verstärkt seinem Playboy-Leben.
- F1-Grand-Prix-Starts: 147
- F1-Grand-Prix-Siege: 4
- F1-Grand-Prix-Punkte: 191
- Beste Platzierung: Vizeweltmeister 1999
- F1-Debüt-Rennen: Japan 1993