Ecstasy
Bei Ecstasy (kurz XTC) handelt es sich um eine synthetische Droge (Designerdroge). Eigentlich ist Ecstasy nur einer der Namen für die chemische Substanz MDMA, bei der es sich um ein Phenyethylamin handelt.
Ecstasy steigert die Fähigkeit zur ungezwungenen Kontaktaufnahme mit anderen Menschen (empathogene Wirkung) und die Fähigkeiten zum Verständnis der inneren Gefühle (entaktogene Wirkung).
Neben dem eigentlichen Ecstasy haben eine ganze Reihe weiterer Phenylethylamine eine Ecstasy-ähnliche Wirkung. Mittlerweile kommen häufig andere Wirkstoffe oder ganze Cocktails anderer Wirkstoffe in den als Ecstasy verkauften Pillen vor. Dabei handelt es sich beispielsweise um MDE, BDB, MBDB, das schwach halluzinogene MDA, das halluzinogene 2C-B oder das gefährliche PMA.
Der Konsum von Ecstasy ist vor allem in der Szene der elektronischen Musik (Techno etc.) weit verbreitet. Hier ist Ecstasy als Exocis, Happy Pills, Cadillac, Adam, Vitamin E, XTC oder Mickey Mouse bekannt.
Ecstasy wird in der Regel in Tabletten- oder Kapselform produziert. Bei einer Wirkstoffmenge von etwa 50 - 150 mg wird in etwa ein Marktpreis von ca. 5 bis 10 Euro erzielt. (Die Produktionskosten liegen unterhalb von 1 Euro.) In die meisten Tabletten werden Markenzeichen eingepresst wie Vögel, Herzen, Schmetterlinge oder Automobilkennzeichen. Inzwischen geben diese Markenzeichen keinen Hinweis mehr auf den Inhalt.
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2 Geschichte 3 Fälschungen 4 Literatur 5 Weblink |
Wirkungsweise
Regelmäßige Dosierungen in der Szene liegen bei etwa 80 - 150 mg. Die Wirkung des MDMA in den Ecstasytabletten führt zu einer erhöhten sinnlichen Wahrnehmung (Verstärkung des akustischen, visuellen und taktilen Wahrnehmungsvermögens), einer allgemeinen Leistungssteigerung, Euphorie sowie vielfach einem "Gefühl der Nähe zu anderen Menschen", was den Konsumenten die Kontaktaufnahme erleichtert. Bei Überdosen treten jedoch rasch die negativen Folgen ein: Muskelkrämpfe, Brechreiz, depressive Phasen, innere Kälte, schwere Kreislaufstörungen, starkes Schwitzen. Menschen mit Herzschwäche, Diabetes und Epilepsie sind gegenüber den Dosen besonders disponiert. Todesfälle durch MDMA sind kaum berichtet in der Literatur. In der Regel sind bei den Todesfällen Polyintoxikationen (vor allem mit Alkohol) und Dehydrierung durch zu geringe Flüssigkeitsaufnahme zu berichten.
Geschichte
Der Wirkstoff MDMA wurde schon 1912 von Chemikern der Firma E. Merck aus Darmstadt synthetisiert und zum Patent angemeldet, aber nie als Medikament fabriziert. 1953 testete die US-Armee die Substanz vergeblich als "Psychokampfstoff" und "Wahrheitsdroge". Seit den 1970er Jahren tauchte sie dann in psychotherapeutischen Kreisen und ab Beginn der 1980er als Clubdroge - zunächst in den USA, später in Europa - auf.
Fälschungen
Inzwischen sind auch Ecstasy-Fälschungen auf dem Markt, die sich als gefährlich herausstellen. Diese "Fakes" enthalten beispielsweise ausschließlich Betäubungsmittel, Betäubungsmittel- und Arzneimittelgemische, reine Arzneimittelsubstanzen oder (so genanntes "Bio-Ecstasy" oder "Herbal-Ecstasy") eine Mischung aus Guarana, Koffein, Ephedra und anderen Stoffen.
Festzustellen sind inzwischen auch Streckmittel wie Atropin oder das gefährliche PMA.
Manche Rohstoffe der Amphetamin- (und damit Ecstasy-) Produktion sind gleichzeitig auch Grundstoffe der pharmazeutischen Industrie (Appetitzügler).
Literatur
Weblink