Echtes Mädesüß
Echtes Mädesüß | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Für die deutsche Bezeichnung "Mädesüß" gibt es zwei Erklärungen:
- 1. Der Name soll von "Metsüße" herstammen, denn man nutzte sie ursprünglich zum Süßen des Met.
- 2. Die Pflanze ist eine "Mahdsüße", denn nach dem Absensen verströmen die verwelkenden Blätter und Stengel einen süßen Geruch.
Table of contents |
2 Verwendung in der Küche 3 Verwendung als Duftplanze 4 Verwendung in der Pflanzenheilkunde 5 Kulturgeschichtliche Besonderheiten |
Die gesamte Pflanze wird auch heute noch medizinisch genutzt. Die Blüten und die jungen Blätter des Mädesüß werden zu Tee verarbeitet, der eine gute harntreibende, entzündungshemmende sowie antirheumatische Wirkung hat. Da Mädesüß den Wirkstoff Salicylsäure enthält, hilft Mädesüß-Tee auch bei leichteren Schmerzen. Bis zu seiner künstlichen Herstellung lieferte Mädesüß den Rohstoff für Aspirin. Die Salicylsäure wurde aus den Blütenknopsen gewonnen.
Inhaltsstoffe
Mädesüß beinhaltet Salicylate, Flavonoide, Gerbsäuren, ätherisches Öl, Zitronensäure und Schleim.Verwendung in der Küche
Aus den Blüten soll man einen aromatischen Tee herstellen können; die Wurzel und die Triebe sollen essbar sein. Alle Pflanzenteile, insbesondere die Blüten, eignen sich zum Aromatisieren von Süß- und Fruchtspeisen sowie Getränken, denen sie einen süßlich herben Geschmack verleihen.
In der deutschen Küche verwendet man Mädesüß sehr selten. Häufiger findet man es in der französischen und belgischen Küche. Da Sorbet aus Mädesüß Sodbrennen entgegenwirken soll, verwendet man es dort manchmal als Abschluss eines Essens. Verwendung als Duftplanze
Aufgrund des angenehmen, süßen Duftes war Mädesüß einst ein beliebtes Streukraut. Man bestreute damit am Morgen den Holzfußboden und kehrte die Blätter und Stengel wieder aus, wenn sie abends vertrocknet waren und ihren Duft nicht mehr verströmten.
In England wird Mädesüß Duftpotpourris beigemischt. Mädesüß war die bevorzuge Aromapflanze der englischen Königin Elisabeth IVerwendung in der Pflanzenheilkunde
Mädesüß ist eine alte Heilpflanze. Sie wird bereits von Theophrast erwähnt. "...die Blüten in Wein gekocht und getrunken, befreit die Pflanze von Anfällen des Viertagefiebers" schrieb John Gerard über sie 1597. Lonicerus und Hieronymus Bock bezeichneten die Wurzeln des Mädesüß als gallereinigend und nützlich bei der Roten Ruhr. Das Kraut sollte, äußerlich angewandt, Geschwüre zerteilen und Pfeile und Dornen ausziehen. Im Volksmund trägt die Pflanze auch den Namen "Stopparsch", was auf eine Verwendung bei Durchfallerkrankungen schließen lässt. Kulturgeschichtliche Besonderheiten
In Russland reiben Imker die Bienenstöcke mit den Blüten ein, damit die Bienen nicht krank werden und mehr Honig einbringen.
Den Druiden war die Pflanze heilig. Gemeinsam mit der Mispel, der Wasserminze und dem Eisenkraut soll sie zu den wichtigsten Druidenkräutern gehört haben.
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