Eberhard Koebel
Eberhard Koebel, in Jugendkreisen mit seinem Fahrtennamen tusk genannt, * 22. Juni 1907 in Stuttgart, + 31. August 1955 Berlin.Tusk gründet die Deutsche Autonome Jungenschaft vom 1. November 1929, in Kurzform dj. 1.11. genannt. Dies war ein Bund der Bündischen Jugend, der sich von der Deutschen Freischar abspaltete. Tusk nahm für sich in Anspruch mit der "Jungenschaft" bahnbrechend neue Wege zu gehen. Auf der einen Seite prägte er eine neuen Stil der Bündischen Jugend, auf der anderen konnte die Jungenschaft ihre Herkunft nicht verbergen. Insgesamt prägte der große Charismatiker Tusk eher Stil und Formen als Inhalte. Seine Texte, wie zum Beispiel sein Buch "Der gespannte Bogen" wirken inhaltlich wirr.
Die dj. 1.11. beeinflusste unter anderen die Weiße Rose. Er textete mehrere Lieder, unter anderen "Über meiner Heimat Frühling". Er erfand die Kohte und die Jungenschaftsjacke.
Zu Anfang war tusk von Hitler begeistert und bezeichnete sich selbst als "Faschist in Reserve". Später bemerkte er jedoch seinen Irrtum und leistete Widerstand.
Die Gestapo verhaftete ihn Anfang 1934. Er verübte mehrere Selbstmordversuche und wurde schließlich aus der Haft entlassen, da ihn die Nazis nicht als Märtyrer gebrauchen konnten. Koebel emigrierte über Schweden nach England.
1948 wurde tusk von Erich Honecker (damals FDJ-Vorsitzender) in die DDR geholt. Die SED verhinderte jedoch seine weitere "Karriere" und er arbeitete von nun an als freier Schriftsteller. Wegen angeblicher Agententätigkeit wurde er 1951 aus der SED ausgeschlossen.