Earl Wild
Earl Wild (* 26. November 1915 in Pittsburgh) ist ein US-amerikanischer Pianist und Komponist.Earl Wild war Schüler von Selmar Janson, Egon Petri, Paul Doguereau und Helene Barere, der Frau des großen russischen Virtuosen Simon Barere. 1937 wurde er Pianist bei der NBC, dadurch wurde Earl Wild 1939 der erste, der einen Klavierabend für die Übertragung im Fernsehen gab. 1942 kam die allgemeine Bekanntheit durch sein Solo in Gershwins "Rhapsody in Blue" in einer Rundfunkübertragung unter Toscanini. 1945 wechselte er zur ABC, der er bis 1968 treu blieb. In den 60'er Jahren entstanden bis heute legendäre Aufnahmen für "Readers Digest", v.a. von virtuosen romantischen Klavierkonzerten.
Wild komponierte außerdem eine Reihe von eigenen Werken, als bekanntestes die 1992 erschienenen "Variationen über ein Thema von Stephen Foster" (oder "Doo-Dah-Variations") und verfaßte zahlreiche Transkriptionen für Klavier, v.a. von Gershwin-Werken und Rachmaninow-Liedern.
Earl Wild war zu seiner guten Zeit einer der technisch besten Pianisten aller Zeiten. Schwierigkeiten scheinen in seinen legendären 60'er-Jahre-Aufnahmen aller Rachmaninow-Konzerte nicht zu existieren, trotz außerordentlich schneller Tempi. Sein Stil ist US-typisch brillant und sehr objektiv bis leicht unterkühlt. In den USA ist Earl Wild, der für sechs US-Präsidenten spielte, durch seine Fernseh- und Rundfunkauftritte und die lange Zeit erheblich bessere Erhältlichkeit seiner vielen Schallplattenaufnahmen deutlich populärer als in Europa.