Eamon de Valera
Eamon de Valera, irisch Éamonn de Bhailéara (* 14. Oktober 1882 in New York, † 29. August 1975 in Dublin) war ein irischer Politiker, Premierminister und Staatspräsident.Er beteiligte sich 1916 am Osteraufstand in Dublin gegen Großbritannien und wurde nach dessen Scheitern verhaftet und zum Tode verurteilt. 1917 wurde er amnestiert und 1918 ins britische Unterhaus gewählt. Im selben Jahr übernahm er den Vorsitz der Sinn Féin Partei. 1919 wählte ihn das neue, von Großbritannien nicht anerkannte, irische Parlament Dáil Éireann zum irischen Regierungschef und Staatspräsidenten. Als der irische Unabhängigkeitskrieg daraufhin eskalierte, reiste de Valera in die USA, um dort finanzielle Unterstützung für die irischen Rebellen zu finden. Den 1921 von Michael Collins unterzeichneten anglo-irischen Vertrag, der die Teilung der Insel in einen unabhängigen Freistaat und ein weiterhin zum Vereinigten Königreich gehörendes Nordirland bedeutete, erkannte de Valera nicht an, trat als Präsident zurück und führte im darauf beginnenden irischen Bürgerkrieg die Rebellen gegen die neue, reguläre irische Armee an. 1923 ordnete er an, daß seine Leute die Waffen niederlegen, wodurch der Bürgerkrieg ein Ende fand. 1926 gründete er die Partei Fianna Fáil, deren Vorsitzender er wurde. 1932 wurde seine Partei stärkste Kraft im irischen Parlament und de Valera wurde zum irischen Premierminister (Taoiseach) gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1948 inne und danach noch zwei mal (1951-1954 und 1957-1959). Unter seiner Regierung wurde der irische Freistaat in Republik Irland umbenannt und trat aus dem Commonwealth aus. Von 1959 bis 1973 war de Valera irischer Staatspräsident.