DSLAM
Ein DSLAM (Digital Subscriber Line Access Multiplexer) ist Teil der für den Betrieb von DSL benötigten Infrastruktur. Der DSLAM ist ein Schaltschrank in der Vermittlungsstelle mit Steckplätzen für sog. Linecards, auf denen die Ports für die Leitungen, die zu den Teilnehmern gehen, zusammengefasst sind. Je nach Bauweise liegen auf einer Linecard 8, 16 oder 32 Ports. Ein Port besteht im wesentlichen aus einer ATU-C (dem Gegenstück zum DSL-Modem auf Kundenseite), sowie einem Splitter (z.B. bei T-DSL), wenn über die Leitung laufende Telefongespräche vom DSL-Datenverkehr zu trennen und ins konventionelle Telefonnetz weiterzuleiten sind. Bei Techniken wie SDSL werden keine Splitter verwendet, weil hier Telefonverkehr und Datenverkehr nicht gemeinsam übertragen werden.Das zweite wesentliche Bauteil des DSLAM ist dessen Network Interface, mit dem er rückwärtig an einen DSL-AC angebunden ist. Meist verwendet man hierfür Glasfaserkabel und ATM, zum Beispiel eine STM-1-Verbindung mit 155 MBit/s Bandbreite. Diese Bandbreite teilt sich der DSLAM-Master mit eventuellen Slaves, welche man an den Master kaskadieren kann. Dies führt bei manchen Produkten dazu, dass der DSLAM-Master nicht voll mit Linecards bestückt werden kann, da die Baugruppen zur Kaskadierung im Master (PEM im Master) und im Slave (FEM) eingesetzt werden müssen.
Der DSLAM sammelt (bzw. verteilt) auf örtlicher Ebene den DSL-Datenverkehr der Endkunden und reicht ihn an den regionalen DSL-AC weiter. Dies ist notwendig, da man bei xDSL eine Komponente "vor Ort" braucht, die die Kupferleitungen der Endkunden (welche eine für DSL typische beschränkte Reichweite haben) terminiert und auf eine Leitung mit höherer Reichweite umsetzt.
Nach dem OSI-Modell ist der DSLAM auf Layer 2 angesiedelt und deshalb für das IP-Protokoll transparent. Modernere Produkte für den Multiservice-Betrieb terminieren aber auch den IP-Datenverkehr.