Dritte Republik (Frankreich)
Als Dritte Republik bezeichnet man den französischen Staat zwischen 1871 und 1940.Nach der Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, der Pariser Kommune und dem Sturz Napoleons III war es nicht möglich, eine neue Königsdynastie einzusetzen, und so kam es eher aus Verlegenheit zur Ausrufung der Republik.
Außenpolitisch hatte es der neue Staat zunächst schwer. Bismarck sorgte für seine außenpolitische Isolierung und als einzige europäische Republik neben der Schweiz hatte der Staat mit dem Misstrauen der anderen Mächte zu rechnen.
Innenpolitisch kämpfte der Staat besonders darum, den Einfluss der katholischen Kirche zurückzudrängen. Das führte zu einem rigorosen Laizismus, der bis heute zum französischen Selbstverständnis gehört und zum Ausbau des staatlichen Schulsystems.
Die militärische Aufrüstung war in der Dritten Republik besonders wichtig, schließlich wollte man nicht noch einmal gegen Deutschland unterliegen. Die negative Folge davon war, dass in der Dreyfus Affäre niemand an ein Fehlurteil eines Kriegsgerichts glauben konnte oder wollte.
Die Dritte Republik endete 1940 mit der erneuten Kapitulation gegen Deutschland, als Nordfrankreich von Deutschen besetzt wurde und Philippe Pétain in Vichy den "Französischen Staat" (Etat Francais) gründete.