Drache (Sternbild)
Daten des Sternbildes Drachen | |
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Deutscher Name | Drache |
Lateinischer Name | Draco |
Lateinische Abkürzung | Dra |
Lage | auf Himmelsäquator |
Rektaszension | 9h 20m bis 20h 40m |
Deklination | +47° bis +86° |
Fläche | Quadratgrad Rang |
Sichtbar auf Breitengraden | |
Beobachtungszeitraum für Deutschland | Ganzjährig |
Anzahl der Sterne mit Größe < 3m | 3 |
Hellster Stern, Größe | Ettanin (Etanin) (γ Draconis), 2,4m |
Meteorströme | Draconiden |
Nachbarsternbilder (von Norden im Uhrzeigersinn) | Kleiner Bär Großer Bär Bärenhüter Herkules Leier Schwan Kepheus |
Das Sternbild Drache ist ein zirkumpolares Sternbild des Nordhimmels. In unseren Breiten ist er das ganze Jahr über sichtbar.
Table of contents |
2 Geschichte 3 Mythologie 4 Himmelsobjekte |
Der Drache ist ein sehr ausgedehntes, langgezogenes Sternbild. Er windet sich teilweise um den Kleinen Bären herum. Der Kopf des Drachen wird von vier Sternen gebildet, die in der Nähe des Herkules stehen.
In der antiken griechischen Astronomie war der Kleine Bär Bestandteil des Drachen, dessen Flügel er bildete.
Der griechischen Mythologie nach war der Drache eines der Untiere, die Herakles überwinden musste. Beschreibung
Geschichte
Die Namen der Sterne Ettanin, Thuban und Rastaben sind arabischen Ursprungs und leiten sich aus der arabischen Bezeichnung für Drachen ab.
Aufgrund der Präzessionsbewegung der Erde war Thuban vor 5.000 Jahren der Polarstern des Nordhimmels.Mythologie
Eine der Aufgaben des Herakles bestand darin, die goldenen Äpfel der Hesperiden zu stehlen, deren Genuss Unsterblichkeit und ewige Jugend verhieß. Die Äpfel wurden streng von den Hesperiden und Ladon, einem hundertköpfigen Drachen, bewacht. Herakles konnte die Äpfel schließlich an sich nehmen. Hierzu gibt es zwei Versionen: Zum einen soll der den Titanenen Atlas überredet haben, die Äpfel für ihn zu holen, während er ihm die schwere Last abnahm, das Himmelsgewölbe zu tragen. Der anderen Version nach holte Herakles die Äpfel selbst, wobei er den Drachen tötete. Herakles wurde ebenfalls als Sternbild verewigt. Er befindet sich unter dem römischen Namen Herkules in der Nähe des Drachenkopfes am Himmel.
Stern | Namen | Größe |
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α Dra | Thuban | 3,7m |
β Dra | Alwaid | 2,8 m |
γ Dra | Etamin (Etanin)… | 2,2m |
δ Dra | Altais | 3,1m |
ε Dra | Tyl | 3,8m |
ζ Dra | Grumium | 3,8m |
ι Dra | Edasich | 3,3m |
λ Dra | Gianfar | 3,8m |
μ Dra | Alrakis | 5,7m |
ν Dra | Kuma | 4,2m
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Objekt | Größen | Abstand |
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17 Dra | 5,4m/6,4m | 3,3" |
μ Dra | 5,7m/5,7m | 1,9" |
ν Dra | 4,9 m/4,9m | 61,9" |
26 Dra | 5,3m/8,0m | 1,7" |
ψ Dra | 4,6m/5,8m | 30,3" |
39 Dra | 5,0m/7,8m/7,2m | 3,9" und 89" |
ε Dra | 3,9m/7,3m | 3,2" |
&ny; Draconis ist ein Doppelsternsystem in 120 Lichtjahren Entfernung. Die beiden Komponenten stehen mit einem Abstand von fast 62 Bogensekunden am Himmel und können bereits mit einem Fernglas getrennt werden. Für die Beobachtung der anderen Doppelsterne im Drachen benötigt man ein Teleskop.
39 Draconis ist ein Mehrfachsternsystem, bei dem drei Sterne einen gemeinsamen Schwerpunkt umkreisen.
Objekt | Größe | Periode | Typ |
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R Dra | 6,7m–13m | 245,5 Tage | pulsationsveränderlich |
T Dra | 7,2m–13,5m | 421,2 Tage | pulsationsveränderlich |
RY Dra | 6,5m–8,0m | 172 Tage | halbregelmäßig |
Die Sterne R und T Draconis sind pulsationsveränderliche Sterne vom Mira-Typ. Es handelt sich dabei um rote Riesen oder Überriesen, die sich rhythmisch aufblähen und wieder zusammen ziehen, was als deutliche Helligkeitsschwankung beobachtet werden kann. Während des Maximums werden R und T so hell, dass sie mit einem Fernglas aufgespürt werden können. Im Minimum sinkt ihre Helligkeit unter 13m ab, so dass ihre Beobachtung ein leistungsstarkes Teleskop erfordert.
Messier (M) | NGC | sonstige | Größe | Typ | Name |
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102 | 5866 | 9m | Galaxie | ||
5907 | 10m | Galaxie | |||
6503 | 10m | Galaxie | |||
6543 | 9m | Planetarischer Nebel | Katzenaugennebel |
NGC 6543 ist ein Planetarischer Nebel. Das ist die Bezeichnung für einen Stern, der am Ende seiner Entwicklung die äußere Gashülle abgestoßen haben. Im Zentrum verbleibt ein extrem heißer Weißer Zwergstern. NGC 6543 erscheint im Teleskop als diffuser Nebelfleck mit einem schwachem Sternchen im Zentrum. Der komplexe Aufbau des Nebels, der ihm den Namen Katzenaugennebel bescherte, wird erst auf langbelichteten Fotografien sichtbar. Das Hubble-Teleskop lieferte beeindruckende Bilder des Nebels.
Das Messierobjekt M 102 ist eine Spiralgalaxie vom Typ S0 in 30 Millionen Lichtjahren Entfernung.
NGC 5907 und NGC 6503 sind Spiralgalaxien vom Typ Sc in 30 bzw.15 Millionen Lichtjahren Entfernung.
Alle drei Galaxien sind im Teleskop nicht sehr auffällig und erscheinen als neblige Fleckchen.