Dosimeter
Unter Dosimeter versteht man Messgeräte, welche für den Strahlenschutz die einfallende radioaktive Strahlung bzw. die summierte Dosis messen. Sie besteht aus (Röntgen- und Gammastrahlung sowie schweren Alpha-Teilchen).
Table of contents |
2 Direkt ablesbare Dosimeter 3 Summierende Personendosimeter 4 Weblinks |
Einheiten und Grenzwerte
Die SI-Einheit ihrer biologischenen Wirkung ist das Sievert, die höchstzulässige Jahresdosis ist 1.5 mSv (natürliche Strahlenbelastung je nach Wohnort von 0 bis etwa 5 mSv). Für beruflich strahlenexponierte Personen gibt es je nach Situation und Alter Grenzwerte von 5 bis 25 mSv pro Jahr. Physikalisch ist jedoch die beim Atomzerfall (siehe Becquerel) vom Körper absorbierte Strahlungsenergie in Gray (Joule/kg) definiert.
Man unterscheidet direkt ablesbare Dosimeter (für Orte und Personen) und solche, die man später auswerten muss, um die Strahlenbelastung einer Person zu erhalten.
Direkt ablesbare Dosimeter
verwendet man im Strahlenschutz, da ein sofortiges Handeln bei Erreichen einer bestimmten Dosis notwendig ist. Sie werden taktische Dosimeter genannt und können auch als Alarmdosimeter ausgeführt werden, um bei bestimmten voreinstellbaren Schwellenwerten einen akustischen oder optischen Alarm abzugeben.
Für die Überwachung von Röntgen- und Strahleneinrichtungen, die periodisch erfolgt, werden andere Dosimeter verwendet.
Die am Markt angebotenen, eichfähigen Orts- und Personendosimeter sind in Genauigkeit, Anwendungs- und Messbereich sehr verschieden. Im folgenden einige Angaben über
typische Messbereiche
Dosis-Leistung und Dosis: der Messbereich einzelner Dosimeter kann zwischen 1:10.000 und 1:10 Millionen liegen.
Einige Beispiele aus etwa 100 Gamma- und Gamma/Röntgen-Instrumenten:
- Fa.Automess: extreme Type 0.2µ-99mSv/h, Dosis 0.1µSv-100mSv, 60keV-1.3MeV
- Durchschnitt: etwa 0.2µSv/h - 10mSv/h, Photonen-Energie 50keV - 2MeV
- anderes Extrem: nur 0.5mSv - 5mSv, jedoch breiteres Spektrum 18keV - 3MeV.
- Fa.Berthold: 0.1 mSv/h - 10/100 Sv/h, 40keV - 2MeV
- Fa.Graetz et al: Messbereiche 1:20.000 bis 1:1 Mill, 50keV-2MeV
- Fa.Robotron-Step: Ø 3µSv -3Sv/h, Dosis 0.2-300 µSv, 40keV-2MeV.
Summierende Personendosimeter
Dosimeter, die nicht gleich ablesbar sind, werden hauptsächlich zur Überwachung von strahlenexponierten Personen verwendet, z.B. bei Radiologen oder Mitarbeitern von Kernforschungszentren. Diese Personendosimeter werden monatlich ausgewertet, u.a. von Eichämternn. Es werden verschiedene Typen verwendet:
- Füllhalterdosimeter: In einem schlanken zylindrischen Gehäuse (daher der Name) befindet sich ein Metalldraht, der vor Beginn der Messung elektrostatisch aufgeladen wird. Ins Dosimeter eindringende ionisierende Strahlung entlädt den Draht, der bei der Auswertung kurzgeschlossen wird und einen angehängten Quarzfaden zum Aufleuchten bringt. Je schwächer (!) der Faden leuchtet, desto mehr Dosis hat das Gerät aufgenommen.
- Filmdosimeter: Ein Film wird durch die Einstrahlung gefärbt. Bei der Entwicklung kann man man durch Farbvergleich die aufgenommene Dosis indirekt ablesen.
- Thermoluminiszenzdosimeter (TLD): Kristalle nehmen die Strahlung auf. Die Auswertung erhält man durch Erhitzen der Kristalle, die dabei die aufgenommene Strahlungsenergie in Form sichtbaren Lichts abgeben. Je höher die Dosis, desto stärker leuchten die Kristalle.
- Für Sonderzwecke: biologische UV-Dosimetrie.
Nach der Trageposition unterschieden:
- Ganzkörperdosimeter: muss auf dem Körperrumpf, auf der Brust oder dem Bauch (bei Schwangeren auf Bauchhöhe) getragen werden.
- Extremitätendosimeter (für mögliche Dosis über 20 mSv pro Jahr): an der maximal bestrahlten Körperstelle
- TLD-Dosimeter, meist seitlich am Körper in Hüfthöhe oder in Brusthöhe getragen,
- und Fingerring-Dosimeter.
Das Fachgebiet über die Auswertung und Interpretation von Dosimeter-Messungen bezeichnet man als Dosimetrie.
Weblinks