Dorestad
Dorestad war die bedeutendste Handelssiedlung des 7 - 9. Jahrhunderts an der niederländischen Küste. Er lag nördlich von Wijk bij Duurstede in der Nähe von Utrecht an der Gabelung des Niederrheins in den Lek und den Krummen Rhein. Der Ort hatte eine von Norden nach Süden verlaufende Ausdehnung von etwa 1000 m. Die in Ost-West-Richtung verlaufende Breite lag zwischen 90 und 150 m.Drei wichtige Handelsrouten trafen sich in Dorestad. Eine führte rheinaufwärts nach Oberdeutschland, Frankreich und dem Mittelmeer, eine andere nach England, die dritte durch die Watten der Nordsee quer über die Kimbrische Halbinsel nach Schleswig bzw. Haithabu und weiter nach Skandinavien bis nach Skiringsal in Norwegen und dem schwedischen Birka.
Als friesische Siedlung gegründet - vermutlich an der Stelle eines früheren römischen Forts - wurde der Ort um etwa 700 von den Franken erobert. Ein fränkisches Kastell wurde etwas außerhalb der Händlerstadt errichtet.
Von 834 bis 873 wurde die Stadt sechs Mal durch marodierende Wikingerhorden überfallen und geplündert.
Nach diesen Überfällen und einer Verlagerung der Rheinarme nahm die Bedeutung von Dorestad schnell ab.