Doppelstockwagen
Ein Doppelstockwagen ist ein Eisenbahnwagen mit Sitzplätzen in 2 übereinanderliegenden Ebenen, die per Treppen miteinander verbunden sind. Der Ein- und Ausstieg liegt dabei auf einer Zwischenebene.TGV-Duplex (Frankreich) mit Doppelstockwagen |
Der Vorteil der Doppelstockwagen besteht in der höheren Passagierkapazität, wenn auch Bahnhöfe mit kurzen Bahnsteigen angefahren werden müssen.
Die Doppelstockwagen haben sich zunächst im großen Stil bei der Deutschen Reichsbahn der DDR bewährt. Wurden zunächst die Doppelstockwagen modernisiert, tritt mittlerweile eine neu entwickelte Generation in die Fußstapfen.
Moderne Doppelstockwagen sind teilweise klimatisiert, haben luftgefederte Drehgestelle und sind bis zu 160 km/h zugelassen. Sie verdrängen immer mehr die Silberlinge und werden in Regionalexpress-Zügen eingesetzt. Einige S-Bahnen der neuen Länder fahren ebenfalls mit Doppelstockwagen. Üblicherweise werden diese Züge mit Wendezugsteuerung betrieben, d.h. eine Lok, z.B. die BR 111 an einem Ende, ein Steuerwagen am anderen Ende. Einen anderen Weg bestreitet die spanische Waggonbaufirma Talgo, die einen Doppelstockwagen-Zug entwickelte, wobei man im Gegensatz zu den deutschen Modellen im oberen Deck breite Durchgänge zum nächsten Wagen hat. Die Wagenkästen sind beim Talgo zwischen Ständern, ähnlich wie bei einer Hollywoodschaukel, links und rechts so eingehängt, dass die Wagenkästen in den Kurven leicht zur Seite neigen. (passive Neigetechnik) Unter den Ständern befinden sich die Einzelradaufhängungen. Dadurch ist eine Bauweise der Wagenkästen in Niederflurtechnik möglich.
In Frankreich setzt man teilweise Doppelstock-TGVs (TGV Duplex) als Hochgeschwindigkeitszüge ein. Japan läßt den JR-E1 und JR-E4 (bis zu 1634 Fahrgäste) als Hochgeschwindigkeitszug fahren.