Donezk
Die ostukrainische Stadt Donezk (russisch Донецк) ist das Zentrum des Kohlereviers Donbass und mit ca. 1,2 Mio. Einwohnern die viertgrößte Stadt in der Ukraine. Sie liegt in einer Steppenlandschaft, die aber von kleinen Wäldern, Anhöhen (natürliche und künstliche) und Seen umgeben ist. Etwa 100 km südlich von Donezk liegt das Asowsche Meer.1869 gründete der Waliser John Hughes an der Stelle des heutigen Donezk eine metallurgische Fabrik. Um diese entwickelte sich rasch eine Siedlung, die nach Hughes "Jusowka" genannt wurde. Um die Jahrhundertwende hatte sie bereits etwa 50.000 Einwohner. 1917 wurde Jusowka zur Stadt erhoben und 1924 in Stalino (Stalinstadt) bzw. Stahlstadt umbenannt. (Was genau der Hintergrund war, ob es mit Stalin oder dem Stahl zu tun hat, ist nicht genau bekannt.) Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt fast völlig zerstört. Die danach im typisch sowjetischen Reißbrettstil - mit viel Grün - praktisch neu errichtete Stadt war um vieles größer angelegt als zuvor. Seit 1961 heißt die Stadt Donezk - nach dem Donez, einem Nebenfluss des Don. Donezk wurde in den 60ern von der UNESCO als grünste Industriestadt in ihrer Einwohnerklasse ausgezeichnet.
In Donezk befinden sich - zum Teil direkt unter der Stadt - vor allem Steinkohlebergwerke, in denen es in letzter Zeit wiederholt zu schweren Unfällen gekommen ist. Weiterhin ist Donezk bekannt als wichtiger Industrie- und mit mehreren Universitäten und Hochschulen auch als Bildungsstandort.
Seit 1987 ist Donezk die Partnerstadt von Bochum, mit der ein sehr reger Austausch auf verschiedenen Ebenen (u.a. auf Jugend + caritativer Ebene!) besteht. Zwischen 1987 und 2003 unternahmen über 10.000 Bewohner einen Besuch in einer der Partnerstädte.