Domus aurea
Die Domus Aurea, das Goldene Haus, das eher einem Landgut glich, wurde von dem römischen Kaiser Nero nach dem Brand von Rom (64) auf dem Gelände der ehemaligen Domus Transitoria errichtet.
Sueton beschreibt den Palast in seiner Kaiserbiographie:
"In der Eingangshalle des Hauses hatte eine 120 Fuß hohe Kolossalstatue mit dem Porträt Neros Platz. Die ganze Anlage war so groß, daß sie drei Portiken von einer Meile Länge und einen künstlichen See umfaßte, der fast ein Meer war, umgeben von Häusern, so groß wie Städte. Dazu kamen Villen mit Feldern, Weinbergen und Weiden, Wälder voller wilder und zahmer Tiere aller Arten. Einige Teile des Hauses waren vollständig vergoldet und mit Gemmen und Muscheln geschmückt. In den Speisesälen gab es bewegliche Decken aus Elfenbein, durch die Blumen herabgeworfen und Parfüm versprengt werden konnte. Der wichtigste von ihnen war kreisrund und bewegte sich bei Tag und bei Nacht ständig, wie die Erde. Die Bäder wurden mit Meer- und Schwefelwasser gespeist. Als Nero nach Abschluß der Bauarbeiten das Haus einweihte, zeigte er sich sehr zufrieden und sagte, daß er jetzt endlich in einem Haus wohne, das eines Menschen würdig sei." (Sueton, Nero, 31)
Die Domus Aurea umfaßte große Teile des Palatins, das Tal, in dem heute das Kolosseum steht (damals ein künstlich angelegter See), sowie Teile der umliegenden Hügel. Die Römer sparten nicht mit Spott über den Größenwahn ihres Herrschers. Heute ist nur noch ein kleiner Rest des ehemals riesigen Komplexes erhalten. Kaiser Vespasian gab dem römischen Volk Teile der Domus insbesondere in Form des Amphitheatrum Flavium = Kolosseum zurück.