Diorama
1) Ein Diorama (griechisch "Durchschaubild") ist eine im 19. Jahrhundert von Daguerre erfundene abgedunkelte Schaubühne mit halbdurchsichtigem, beidseitig unterschiedlich bemaltem Prospekt. Durch wechselnde Beleuchtung von Vorder- und Rückseite können damit z. B. Bewegungen und Tageszeiten effektvoll simuliert werden. Diese Technik wird heute noch auf Theaterbühnen angewendet.2) Ebenfalls als Diorama werden in der Nachfolge von Krippendarstellungen stehende Schaukästen bezeichnet, bei denen mit Modellfiguren und -Landschaften vor einem oft halbkreisförmigen, bemalten Hintergrund z. B. historische Szenen oder Tiere in ihrer natürlichen Umgebung dargestellt werden, auch wenn die ursprüngliche Technik des Dioramas dabei selten Anwendung findet. Diese Dioramen sind häufiger in naturkundlichen und technischen Museen zu finden und können sehr kunstvoll sein. Durch die richtige Veränderung des Maßstabs vom Vorder- zum Hintergrund, den scheinbar nahtlosen Übergang von plastischen Landschaftselementen in den gemalten Hintergrund und geschickte Beleuchtung kann eine fast perfekte Illusion von räumlicher Tiefe und Wirklichkeitsnähe erreicht werden - eine Art dreidimensionaler Trompe-l'œil-Malerei , die den Betrachter einem Riesen gleich auf die Welt blicken läßt. In Naturkundemuseen gibt es lebensgroße Dioramen, bei denen ausgestopfte oder rekonstruierte Tiere in ihrem Biotop nachempfundenen Kulissen präsentiert werden.
In dieser Tradition steht auch die Verwendung des Wortes "Diorama" im Modelleisenbahnbau. Dort wird nicht die gesamte Anlage so bezeichnet, sondern nur die Teile, die außerhalb des Gleisbereichs für eine landschaftliche Illusion sorgen sollen oder detailreiche Szenen darstellen.