Dionysos
Jugendlicher Dionysos
Bärtiger Dionysos''
Dionysos ist in der griechischen Götterwelt der Name für zwei sagenhafte Figuren, von denen der zweite Dionysos als "Gott des Weines" die weit bekanntere ist. Die antiken Römer nannten den gleichen Gott Bacchus. (siehe auch Triumph)
Der erste Dionysos
In den orphischen Geschichten zeugt Zeus den Dionysos mit Persephone oder Demeter.
In der Erzählung, die Demeter als seine Mutter angibt, "nähert" sich Zeus seiner Tochter Persephone in Absprache mit deren Mutter Demeter - was nach Karl Kerényi auf den frühen Ursprung der Erzählung verweist - in Schlangengestalt. Eine von mehreren Versionen der Erzählung berichtet, dass die Titanen - von Hera, der eifersüchtigen Gattin des Zeus, aufgestachelt - sich dem spielenden Kind nähern, es zerrissen (oder rituell zerschneiden), kochen und über dem Feuer braten, bevor sie es verspeisen. Zeus, der vom Duft des Braten angelockt wird, treibt die Titanen mit einem Blitz zurück in die Unterwelt, wobei aus dabei entstandener Asche der Weinstock entstanden sei.
Der zweite Dionysos
Ein zweiter Dionysos ist in der griechischen Mythologie bekannt als der Sohn des Zeus und seiner Geliebten Semele. Er entspricht dem römischen Gott Bacchus und gilt als Gott des Weins und der Fruchtbarkeit.
Die eifersüchtige Hera habe sie in einer Verkleidung überredet, sie möge sich von Zeus erbitten, sich ihr ebenso zu zeigen, wie er sich Hera zeige. Zeus habe sich ihr somit als Blitz "genähert" und sie verbrannt. Da sie mit Dionysos schwanger gewesen sei, habe Zeus ihr Kind zu sich genommen. An der Stelle wo Semele starb, sei später ein Weinstock gestanden.
Zeus nähte sich die unreife Leibesfrucht der Semele in seinen eigenen Schenkel. Nachdem Zeus den Dionysos geboren hatte, wurde er von drei Ammen groß gezogen.
Dionysos wurde oft mit einem Gefolge aus Nymphen und Satyrn dargestellt, das zügellose Orgien feierte. Ihm zu Ehren wurden in Griechenland die Dionysien, im antiken Rom die Bacchanalien gefeiert.
Es gibt zahlreiche antike Darstellungen von Dionysos und seinem Gefolge, beispielsweise auf den römischen Campanareliefs.
Dionysos ist auch der Gott der Masken. Seine Maske hängt an einem Pfahl, seine Gefolgschaft trägt Masken und es werden Masken als Opfergaben gebracht. Dieser Umstand macht ihn, mit der Tatsache das anlässlich der Dionysien unzählige Tetralogien (3 Tragödien und ein Satyrspiel) veranstaltet wurden, auch zum Gott der Tragödie.
Quellen
Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen - Die Götter und Menschheitsgeschichten, dtv, [ISBN 3-423-30030-2]Siehe auch
Osiris, Amun, Portal Mythologie