Diokletian
Bronzemünze mit dem Bild Diokletians
Mit ihm wird in der modernen Forschung das Ende der Zeit der Soldatenkaiser und der Beginn der Spätantike festgesetzt..
Diokletian (eigentlicher Name Diocles) stammte aus einfachsten Verhältnissen und hatte sich in der Armee bis zum Befehlshaber der Prätorianer-Garde hochgedient, die ihn 284 zum römischen Kaiser ausrief. Den immensen innen- und außenpolitischen Problemen des römischen Reichs begegnete er mit dem Herrschaftssystem der Tetrarchie, bei dem zwei Augusti (Oberkaiser) und zwei Caesares (Unterkaiser) über einen jeweils eigenen Reichsteil herrschten, Gesetze jedoch im Namen des gesamten Kollegiums erlassen wurden. Auf diese Weise konnten rund 20 Jahre lang die Grenzen des Reichs gesichert und Usurpatoren niedergeschlagen werden -- ein großer Erfolg, nachdem das Reich im vorausgehenden halben Jahrhundert im Durchschnitt alle zweieinhalb Jahre einen neuen Kaiser gesehen hatte und ständig am Rande des Bürgerkriegs schwebte.
Diokletian veranlasste weitreichende Reformen. Unter anderem wurden in einer Verwaltungsreform die Provinzen verkleinert und das neue Steuersystem der capitatio-iugatio eingeführt. Der Inflation stellte Diokletian sein Höchstpreisedikt entgegen, das zwar ohne Erfolg blieb, aber heute eine wichtige Quelle für die Wirtschaftsgeschichte der Spätantike ist.
Im Jahr 303 leitete Diokletian die letzte und brutalste Welle der römischen Christenverfolgung ein; allerdings wurde diese von den Mitkaisern mit größerer Härte durchgesetzt als von Diokletian selbst. Die Verfolgung sollte bis 311 andauern und letztlich mit der Anerkennung des Christentums enden, als sich herausstellte, dass es sich nicht ausrotten ließ.
Nach Diokletians Rückzug ins Privatleben im Jahre 305 -- er war der einzige römische Kaiser, der freiwillig aus dem Amt schied -- stellte sich heraus, dass das System der Tetrarchie nur von seiner Autorität zusammengehalten worden war. Im Jahre 308 musste Diokletian noch einmal in die Politik eingreifen: In Carnuntum fand unter seinem Vorsitz ein Kaiserkongress zwischen Maximian und Galerius statt, um die ausgebrochenen Streitigkeiten zu beenden, doch ohne Erfolg. Die Nachfolger führten in den folgenden Jahren mehrere Bürgerkriege, bis sich 324 mit Konstantin wieder ein einziger Kaiser durchsetzen konnte.
Diokletian verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in einem riesigen Palast, den er in der Nähe seines Geburtsortes Aspalthos in Dalmatien bauen liess.
Literatur
Weblinks
Vorgänger:
Carinus (283 - 285)
Liste der römischen Kaiser
Nachfolger:
Constantius (305 - 306)