Dinkel
Dinkel (Triticum spelta L., engl. Spelt, frz. Épeautre, it. Spelta) oder "Spelt" ist eine Getreideart und ein Vorläufer des heutigen Weizen.Dinkel wird in jüngerer Zeit insbesondere im ökologischen Landbau wieder verstärkt angebaut. Ertragsmäßig bleibt er zwar hinter dem Weizen zurück, er verträgt jedoch raueres Klima und ist resistenter gegen Krankheiten. Typische Anbaugebiete sind Schwaben (Sorten: Bauländer Spelz, Schwabenkorn), Franken (Frankenkorn), die Schweiz und Belgien (Rouquin).
Im Unterschied zum Weizen ist das Dinkelkorn fest mit den Spelzen verwachsen, dadurch ist es zwar besser geschützt, die Verarbeitung erfordert aber einen zusätzlichen Verarbeitungsgang (das Entspelzen).
Zum Teil wird ihm auch eine größere gesundheitliche Verträglichkeit zugeschrieben. Menschen mit Weizenunverträglichkeit können ihre Ernährung komplett auf Dinkelmehl umstellen. Dinkel ist jedoch nicht glutenfrei! Menschen mit Zöliakie, Sprue bzw. glutensensitiver Enteropathie dürfen keinen Dinkel oder Dinkelprodukte zu sich nehmen.
Die Backfähigkeit von Dinkelmehl ist schlechter als die von Weizenmehl. Typische Dinkelmehlprodukte in der Bäckerei sind "Seelen" und "Knauzenwecken".
Aus früheren Zeiten stammt die Tradition (wohl ausgelöst durch mehrere Missernten hintereinander), dass ein Teil des Dinkels schon vor der eigentlichen Reife (noch grün) geerntet wurde, um wenigstens über den Winter zu kommen. Dieses unreife Getreide war aber nicht lagerfähig, weshalb es gedarrt, d.h. getrocknet wurde. Dieses, Grünkern genannte, Getreide ist aber nicht mehr backfähig. Es wird zu Suppen oder Grünkernküchle verarbeitet.
In der Nutztierfütterung spielt Dinkel keine große Rolle. Es gibt Versuche, Dinkel in der Pferdefütterung einzuführen, auf Grund des hohen Stärkegehaltes, der sehr schlechten Stärkeverfügbarkeit und der damit verbundenen Leberproblematik verzichten die meisten Futtermittelhersteller mittlerweile wieder darauf.