Diktys
Diktys - "der Netzmann" - ist in der griechischen Mythologie ein Fischer auf Insel Seriphos, der Bruder des Köngs Polydektes, der von Perseus zu dessen Nachfolger bestimmt wird.Dies geschieht, weil Diktys einerseits ihn und seine Mutter Danaë aus der Kiste (oder Arche) rettete, als sie auf Seriphos an Land gespült wurde und beide bei sich aufnahm, andererseits, weil er in seiner der Abwesenheit des Perseus - dieser hatte sich angeboten, Polydektes das Haupt der Gorgone Medusa zu bringen - Danaë vor den Nachstellungen seines Bruders beschützt hatte.
Karl Kerényi bringt die beiden ungleichen Brüder - bzw. Halbbrüder über die gemeinsame Mutter - in eine enge Beziehung, denn Polydektes ist "der Viel-Empfänger". Was der eine aus dem Meer fischt, bekommt der andere. Diktys widersetzt sich im Falle Danaës jedoch - und wird von Perseus schließlich erhöht.
Im christlichen "Ursprungsmythos" entspricht Diktys dem Joseph von Nazareth. Diktys tut das, was notwendig ist: Er zieht die Arche an Land, hört sich die Geschichte Danaës an, glaubt ihr und nimmt Mutter und Sohn bei sich auf, ohne - ganz im Gegensatz zu seinem Bruder - einen weiteren Anspruch auf Danaë zu erheben. Perseus findet beide bei seiner Rückkehr als Schutzsuchende am Altar vor. Viel mehr erfahren wir von Diktys nicht, wie auch Joseph in den Evangelien selten vorkommt. Beide tun, was zu tun ist, um die jungfräuliche Mutter zu beschützen. "Das ist doch nicht der Rede wert!" könnten beide, nach ihrer Motivation befragt, sagen.
"Diktys" ist auch eine Tragödie des Euripides
Quellen
Siehe auch
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