Digital Enhanced Cordless Telecommunications
DECT steht für Digital Enhanced Cordless Telecommunications (Digitale, verbesserte schnurlose Telekommunikation; bis 1995 Digital European Cordless Telephone). Es handelt sich um einen ETSI Standard für schnurlose und Mobiltelefone sowie für kabellose Datenübertragung im Allgemeinen.DECT ist der Nachfolger des CT1- und des CT2-Standards.
Table of contents |
2 Funkübertragung 3 Profile 4 Sicherheit 5 Weblinks |
Einsatzgebiete
DECT ist primär für so genannte picozellulare Telefonie innerhalb von Gebäuden ausgelegt, wo eine Reichweite bzw. ein Zellradius von 25 bis 50 Metern erreicht werden kann; im Freien sind Übertragungsstrecken von 300 Metern möglich. Aufgrund der max. erlaubten Ausgangsleistung von 250 mW kann in Verbindung mit einer Richtantenne oder Repeatern eine Strecke von mehreren Kilometern überbrückt werden.
Im Gegensatz zu Mobilfunksystemen ist DECT eine reine Zugangstechnologie und beschreibt nicht das Netz selbst. In der Öffentlichkeit wird dieses System wegen des kontinuierlichen Sendesignals oft als Gesundheitsgefährdung eingestuft.
DECT unterstützt kurzzeitige Mobilität innerhalb eines mehrzelligen Funknetzes durch Weiterleiten an eine andere Zelle (Handover) und langfristige Mobilität durch Einbuchen in einem fremden Netz (Roaming).
Funkübertragung
Die Übertragung basiert auf einem TDMA-FDMA (Time, bzw. Frequency Division Multiple Access) Multiplexverfahren und arbeitet in Europa im Frequenzbereich von 1880 MHz bis 1900 MHz, wo 10 Kanäle mit je 1728 kHz Bandbreite definiert sind. ETSI spezifiziert aber auch Erweiterungsbänder in den Bereichen 1900-1980, 2010-2025 und 2400-2480 MHz.
DECT verwendet einen Rahmen von exakt 10 ms Dauer, der in 24 Zeitschlitze aufgeteilt ist. Jeder Zeitschlitz kann sowohl im Uplink als auch im Downlink verwendet werden, wodurch bei Koppelung von Zeitschlitzen auch unsymmetrische Übertragungsraten möglich sind.
In diesem Zeitschlitz von 416,7 us Dauer wird ein Burst gesendet, der üblicherweise 368 us dauert und 424 Bits enthält. Daraus ergibt sich eine Bitdauer von 868 ns und eine Bitfrequenz von exakt 1,152 MHz.
Als Modulation wird Gaussian Frequency Shift Keying (GFSK) verwendet. Eine binäre Eins wird durch eine Frequenzerhöhung von 288 kHz, eine binäre Null durch eine Frequenzerniedrigung von 288 kHz übertragen. Bei stabilen Funkverbindungen kann auch eine 4-level oder 8-level-Modulation verwendet werden, wodurch bei jedem Schritt 2 bzw. 3 Bit übertragen werden.
Die 424 Bits eines Bursts werden in folgende Felder aufgeteilt:
- 32 Bits Synchronisation (S-Feld)
- 388 Bits Daten (D-Feld), davon
- 64 Bits Headerfeld (A-Feld)
- 320 Bits Nutzdaten (B-Feld)
- 4 Bits zur Bestimmung der Kanalqualität (X-Feld)
- 4 Bits zur Bestimmung der Kanalqualität (Z-Feld)
Weitere Profile:
Profile
Eine Erweiterung von DECT, DECT-GAP (Generell Access Profile) erlaubt die Kommunikation von DECT-Geräten unterschiedlicher Hersteller untereinander. GAP ist nur eines der von der ETSI definierten Profile, die DECT, das für sich genommen quasi nur das Datenkabel ersetzt, in größere Netze einbinden helfen.Sicherheit
Unbefugte Benutzung und unbefugtes Mithören wird bei DECT wie bei anderen Mobilfunksystemen auch durch drei Methoden verhindert:
Die Verschlüsselung ist ein optionaler Teil der DECT-Spezifikation und wird nicht von allen Geräten unterstützt.