Die satanischen Verse
Die satanischen Verse benennen apokryphe Koran-Suren und einen Roman von Salman Rushdie, der von diesen Suren handelt.Rushdie selbst ist von Geburt an Moslem und steht für den Wunsch nach einer Reform des Islam. Orthodoxe Vertreter des Islam lehnen seine Sichtweise und den Roman, der diesem Geist folgt, ab. Da "Gotteslästerungen", die von Glaubensgenossen begangen wurden, sehr viel ernster genommen werden, als entsprechende Äußerungen von Un- oder Andersgläubigen, verhängte der Schiitenführer Ajatollah Ruhollah Khomeini eine Todes-Fatwa über Rushdie. Mit Khomeini starb auch jede Hoffnung auf eine Revision der Fatwa.
Rushdie wurde über Jahre von staatlichen Stellen unter Personenschutz massiv abgeschirmt, worunter seine Ehe zerbrach und sein literarisches Wirken in den Hintergrund geriet.
In Deutschland wagte kein einzelner Verlag die Verse zu verlegen. Gleichzeitig wurde es als Akt der Verteidigung der Menschenrechte gesehen, die Publikation sicherzustellen. Schließlich gründete eine Arbeitsgemeinschaft der deutschen Verlage einen neuen Verlag, dessen einziger Zweck die Herausgabe der Verse war.
Siehe auch: Satanische Verse