Dialyse
Die Dialyse als Trenn- und Reinigungsmethode im chemischen Labor und in der Technik findet man hier Dialyse (Chemie)
Die Dialyse (aus dem Griechischen dialysis = Auflösung) ist ein Blutreinigungsverfahren. Sie wird angewandt, wenn es im Körper zu einem akuten oder chronischen Versagen der Nieren kommt. Um zu verstehen, was bei der Dialyse passiert, eine ganz kurze Zusammenfassung der Nierenfunktion:
1. Die Niere reinigt das Blut von Abfallstoffen, die durch Stoffwechselvorgänge entstehen (z.B. Harnsäure, Harnstoff).
2. Die Niere reguliert den Säure-Basen-Haushalt des Körpers. Der pH-Wert des Blutes darf nur in sehr engen Grenzen schwanken, ansonsten werden wir "sauer" oder "alkalisch", sowohl das eine als auch das andere führt letztlich zum Tod.
3. Die Niere reguliert den Gehalt an Körpersalzen. Bei schlechter Nierenfunktion kann es durch Anstieg des Kaliumwertes im Blut ebenfalls zum Tod führen.
4. Weitere Funktionen sind die Bildung von Erythropoetin, einem blutbildenden Hormon (auch als Dopingmittel benutzt), von blutdrucksteigernden Hormonen, es wird sogar über mehrere Schritte die Bildung von Vitamin D mitbewirkt.
Versagt die Niere, führt das in wenigen Tagen unweigerlich zum Tod.
Die Dialyse ist ein immer noch sehr unvollkomener Weg, zumindest einen Teil der Nierenfunktion zu ersetzen.
In unseren Breitengraden sind folgende zwei Dialyseverfahren am wichtigsten, die nach dem Prinzip der Osmose arbeiten:
1. Die Hämodialyse
Hier wird nach dem Prinzip des Konzentrationsausgleich von zwei stark unterschiedlichen Substanzen verfahren. Auf der einen Seite das Blut, vollbeladen mit Abfallprodukten und z.B. Kalium, auf der anderen Seite eine künstlich hergestellte Lösung, die natürlich keine Abfallprodukte enthält und nur eine geringe Menge an Kalium oder gar keins. Man kann die Lösung so wählen, wie es der jeweilige Patient braucht. Zwischen dem Blut und der Dialyslösung ist ein Filter, der kleine Poren hat (wie ein Kaffeefilter). Damit werden die Blutzellen und Eiweiße zurückgehalten. Die sind so groß, dass sie nicht durch die kleinen Filterporen passen.
Auf der einen Seite wird jetzt das Blut beim Menschen entnommen, kommt an den Filter, die Blutbestandteile die durch die Poren passen strömen in die Dialyselösung, die sich auf der anderen Filterseite befindet. Der Filter wird ständig von frischer Lösung durchströmt. Das so gereinigte Blut wird an einer anderen Stelle wieder in den Körper hineingeleitet. Das ganze muss ca. 4-5 Stunden pro Sitzung und dreimal in der Woche durchgeführt werden.
2. Die Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse)(auch unter dem Begriff CAPD bekannt (continuous ambulant peritoneal dialysis, kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse)
Jeder von uns hat ein Bauchfell. Hierbei handelt es sich um ein gut durchblutetes Gewebe im Bauchraum, das zum Beispiel auch eine wichtige Funktion in der Immunabwehr des Körpers spielt. Diese Gewebe hat eine besondere Eigenschaft: Man hat entdeckt, dass es die Nierenfunktion teilweise ersetzen kann. Hierzu wird dem Patienten ein Schlauch (Katheter) in den Bauch implantiert. Jetzt nimmt man wieder die Dialyslösung, füllt diese in den Bauchraum, belässt diese dort über mehrere Stunden. Als natürlicher Filter wirken jetzt die Blutgefäße des Bauchfells (Peritoneum), aus dem Blut strömen jetzt die Abfallstoffe in die Lösung, die nach einigen Stunden wieder gewechselt wird. Dies muss täglich mehrmals gemacht werden.
Der Vorteil ist die Unabhängigkeit der Patienten von anderen. Sie können alles zu Hause erledigen, auch Urlaubsreisen sind möglich. Ein großer Nachteil ist die Gefahr, dass die Bauchhöhle bei einem möglichen Kontakt mit der Umgebung mit pathogenen Keimen infiziert wird, die Patienten müssen beim Wechseln der Lösungen sehr steril arbeiten.
Dies alles ersetzt nicht die normale Nierenfunktion, so dass die Nierentransplantation, soweit individuell möglich und gewünscht, immer das erstrebenswerte Ziel ist.
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