Dezentral
Mit dem Adjektiv dezentral (Gegenbegriff: zentralistisch) wird eine räumliche Organisationsform bezeichnet, bei der wichtige Funktionen (etwa politische Entscheidungen) nicht von einem Zentrum erfüllt werden, sondern räumlich oder funktional ausgelagert sind.Im politischen Kontext bezeichnet Subsidiarität ein verwandtes Konzept; auch im Rahmen von politischen Konzepten wie Basisdemokratie, Räterepublik und Kommunitarismus spielt Dezentralität eine wichtige Rolle. Ein Beispiel für eine dezentrale Organisationsform findet sich im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland, bei dem in wichtigen Politikbereichen Entscheidungen dezentral, d.h. hier: in den Ländern, gefällt werden. Ein klassisches Beispiel für ein zentralistisch ausgerichtetes politisches System ist Frankreich, wo sehr viele Entscheidungen in der Hauptstadt Paris gefällt werden und die einzelnen Departements nur wenig Entscheidungsbefugnisse haben.
Die Begrifflichkeit ist allerdings nicht auf die Verwendung im politischen Raum beschränkt -- auch Firmen, Vereine oder Software-Architekturen können dezentral oder zentralistisch organisiert sein.
Mit Dezentralisierung / Zentralisierung wird der Wandlungsprozess einer Organisationsform hin zu einer dezentraleren bzw. zentralistischeren Form bezeichnet.