Devisen
Unter Devisen (Plural) versteht man in einem offiziellen Verbreitungsgebiet einer Währung Forderungen, die auf andere Währungen lauten.Dazu zählen unter anderem:
- ausländische Konten und Wertpapiere
- ausländisches Bargeld (in diesem Fall wird auch von Sorten gesprochen)
- in fremder Währung geführte Konten im Inland - Fremdwährungskonten
Bargeld einer Währung als Devisen zu nutzen bringt aber auch Nachteile für den Devisenbesitzer: Die Umlaufgeschwindigkeit dieses Geldes sinkt durch die vornehmliche Nutzung als Wertspeicher überproportional ab. Damit wird die Währung überproportional anfällig für Inflation, da jede Zentralbank einer Devisenwährung die (Bar)Geldmenge erhöht, sobald Geld aus der inländischen Geldzirkulation angehalten wird. Wird die Umlaufgeschwindigkeit durch zufällige Schwankungen kurz erhöht (und werden somit die Preise kurz erhöht), dann kann die gewaltige Menge an vorher stehendem (Bar)Geld auf den Weltmarkt strömen, was die Währung inflationieren würde. Dies wird konkret befürchtet beim Japanischen Yen und beim US-Dollar.
Ein Devisenbesitzer geht also das Risiko ein, dass seine Devisen einer unerwarteten Inflation unterliegen. So geschehen im Jahr 2002 bei europäischen Besitzern US-amerikanischer Aktien, als der Kurs des US-Dollar gegenüber dem Euro um 15% fiel, daneben aber auch der Kurs der Aktien in US-Dollar selbst stark fiel.
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2 Konvertierbarkeit: 3 Kursbildung 4 Verfügbarkeit: 5 Weblinks |
Bei Devisen handelt es sich ausschließlich um Buchgeld (täglich fällige Guthaben bei Kreditinstituten; Schecks und Wechsel, die auf ausländische Währung lauten und im Ausland zahlbar sind). Noten und Münzen in ausländischer Währung bezeichnet man als Sorten (Valuten).
Devisen lassen sich nach zwei Kriterien unterteilen. Zum Einen nach der Konvertierbarkeit und zum Anderen nach ihrer Verfügbarkeit.
Beschränkt konvertierbare Devisen unterliegen Umtauschbeschränkungen. Sie können z.B. nur von bestimmten Personenkreisen oder für bestimmte Zwecke in andere Währungen umgetauscht werden. Der Umtausch kann auch betragsmäßigen Beschränkungen unterworfen sein. Diese Währungen werden auch als Weichwährungen bezeichnet.
Nicht konvertierbare Devisen unterliegen einer Devisenbewirtschaftung. Der Umtausch in andere Währungen ist verboten oder nur mit Einzelgenehmigung möglich (Devisenzwangsbewirtschaftung)
siehe DevisenforwardsDevisen sind Zahlungsmittel in ausländischer Währung.
Konvertierbarkeit:
Frei konvertierbare Devisen können ohne Beschränkungen in andere Währungen umgetauscht werden. Man bezeichnet sie auch als Hartwährungen.Kursbildung
Bis zur Einführung des Euro 1.1.1999 wurde für einen Teil der Devisen an den Devisenbörsen in Deutschland amtlich festgestellt. Mit Einführung des Euro wurden diese Devisenbörsen abgeschafft. Die Kurse werden für einzelne Geschäfte im Interbankenhandel über die FOREX computergestützt für Kassadevisen oder Futures frei ausgehandelt. Der Kunde hat damit keinen Anspruch auf die Ausführung zu einem bestimmten Kurs mehr.Verfügbarkeit:
Kassadevisen stehen dem Käufer sofort zur Verfügung (in der Praxis zwei Tage nach dem Kauf)
Termindevisen stehem dem Käufer erst zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung.