Deutsche Reichsbahn
Der Begriff Deutsche Reichsbahn repräsentiert die Eisenbahn einerseits in der Weimarer Republik und während der Zeit des Dritten Reiches und andererseits die gleichnamige Eisenbahnorganisation auf dem Gebiet der DDR (Deutsche Reichsbahn der DDR).
Die Reichseisenbahn
Am 1. April 1920 trat der Staatsvertrag zur Gründung der Reichseisenbahnen als Zusammenschluss der Staatsbahnen Preußens, Bayerns, Sachsens, Württembergs, Badens, Mecklenburgs und Oldenburgs unter der Hoheit des Deutschen Reiches in Kraft. Der Zusammenschluss der Staatsbahnen der Länder wurde aufgrund der Bestimmungen der Verfassung des Deutschen Reiches vom 11. August 1919 notwendig.
Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft
Der 1924 entwickelte Dawes-Plan sah u.a. vor, die Reichseisenbahnen komplett an die Reparationsgläubiger zu verpfänden. Die Reichsregierung erließ daher am 12. Februar 1924 die Verordnung zur Schaffung der Deutschen Reichsbahn als staatliches Unternehmen. Da den Reparationsgläubigern diese Maßnahmen nicht weit genug gingen, wurde am 30. August 1924 das Gesetz zur Gründung der privatwirtschaftlichen Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft zum Betrieb der Reichseisenbahnen erlassen.
Der Beginn der Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) war durch Fahrzeugneuanschaffungen gekennzeichnet, um den sehr heterogenen Fahrzeugpark zu harmonisieren, z.B. mit den Einheits-Dampfloks. In den späten 1930er Jahren wurde vor allem die Geschwindigkeits-Entwicklung forciert mit Schnelltriebzügen wie dem Fliegender Hamburger und Stromlinien-Dampfloks wie der Baureihe 05, die bis zu 200 km/h Spitzengeschwindigkeit erreichte. Das Verkehrsnetz war vor dem Zweiten Weltkrieg vornehmlich in Ost-West-Richtung organisiert. Die modernsten "Rennstrecken" ihrer Zeit waren damals die Preußische Ostbahn, die durch den polnischen Korridor verlief, sowie die Strecke von Berlin nach Hamburg.
Mit dem Gesetz zur Neuregelung der Verhältnisse der Reichsbank und der Deutschen Reichsbahn vom 10. Februar 1937 wurde die Reichsbahn wieder unter die Reichshoheit gestellt. Die Deutsche Reichsbahn wurde zu dieser Zeit mit DRB abgekürzt, da die bspw. an Wagen zu findene Abkürzung DR für "Deutsches Reich" stand.
Mit Ende des Krieges 1945 übernahmen die Besatzungsmächte den Betrieb der Eisenbahn in den jeweiligen Besatzungszonen. Die Deutsche Reichsbahn in ihrer bisherigen Ausdehnung bestand dann, zumindest dem Namen nach, nur noch bis 1949. In den drei Westzonen wurde die Bahn 1949 in Deutsche Bundesbahn umbenannt.
Siehe auch: Eisenbahn, Deutsche Bundesbahn, Deutsche Reichsbahn der DDR, Baureihenschema_der_DRG, Kriegslokomotiven
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