Deutsche in den USA
Unter den Einwanderern in die USA stellten Deutsche eine der größten Gruppen dar. Ebenso wie Einwanderer aus anderen Ländern, beeinflussten Deutsche die Entwicklung der Vereinigte Staaten von Amerika.Auch Deutsch-Amerikaner haben geholfen, all die Freiheiten zu erkämpfen und weiterzugeben, die Amerikaner heute genießen. Es war ein großer Sieg für die Pressefreiheit in Amerika als 1735 eine Jury John Peter Zenger, einen deutsch-amerikanischen Drucker und Journalisten freisprach, obwohl er in seiner Zeitung die Regierung kritisiert hatte. Und es war auch eine deutschsprachige Zeitung aus Philadelphia, die als erste über die Annahme der Unabhängigkeitserklärung berichtete.
General Friedrich Wilhelm von Steuben, ein preußischer Offizier, machte aus Washingtons Zivilsoldaten ein diszipliniertes Heer, das in der Lage war, die Briten und deren deutsche Söldner zu besiegen.
Der deutsche Revolutionär Carl Schurz war Botschafter der USA in Spanien, nahm von 1862 bis 1865 am Sezessionskrieg teil, wurde in dieser Zeit zum General befördert und war von 1877 bis 1881 Minister des Innern.
Deutsch-Amerikaner haben geholfen die amerikanischen Streitkräfte so zu formen, dass sie ihren späteren Aufgaben gewachsen waren. Nennenswert sind hier John Joseph Pershing, Oberbefehlshaber des amerikanischen Expeditionskorps im Ersten Weltkrieg. Sein Vorfahre Friedrich Pförschin war 1724 eingewandert. Dwight D. Eisenhower, US-General und später Präsident war ein Nachfahre von Hans Nikolas Eisenhauer. Der Großvater von Flottenadmiral Chester W. Nimitz war 1844 aus Bremen eingewandert. Herbert Hoover (Huber) war ein weiterer U.S. Präsident deutscher Abstammung.
Dabei sollte man hinzufügen, dass keiner dieser Herren in Deutschland geboren war, und sich sich nicht als Deutscher oder Detusch-Amerikaner fühlte.
So genannte "Conestoga-Wagen", von "Pennsylvania-Deutschen" gebaut, trugen die ersten Siedler westwärts, einige von ihnen mit "Kentucky-Gewehren" bewaffnet, die ebenfalls in Pennsylvania von Deutschen hergestellt wurden und die damals als "American Rifles" bezeichnet wurden. Einer der führenden deutsch-amerikanischen Wagenbauer, Clement Studebaker, produzierte später das beliebte Auto, das seinen Namen trug. Wobei auch hier die Verbindung zu Deutschland im Dunkeln bleibt.
Viele andere berühmte Namen, wie Einstein, Bausch, Lomb, Mergenthaler, Steinmetz, Westinghouse, und Wernher von Braun haben Amerika zur Führungsrolle in den Naturwissenschaften und Technologie verholfen. aus Hannover war zu seiner Zeit einer der produktivsten Erfinder in den USA.
Zwei Größen in der Kunst der Photographie - Alfred Stieglitz und Alfred Eisenstaedt - waren auch Deutsch-Amerikaner.
In Anerkennung für all jene - die Großen, die "fast-Großen" und die "einfachen Leute" gleichermaßen - haben der Kongress und der Präsident der Vereinigten Staaten das Jahr 1983 zur "Dreihundert-Jahr-Feier der deutschen Besiedelung Amerikas" proklamiert. Der Kongress betonte "die unschätzbaren... Beiträge für dieses Land, die Millionen von deutschen Einwanderern in den letzten drei Jahrhunderten geleistet haben."
Während des 1. Weltkrieges und noch mehr während des 2. Weltkrieges wurden Deutsche in den USA mit wachsendem Misstrauen betrachtet; etwa 25.000 deutsche Auswanderer, deutsche Exilanten und Deutschstämmige wurden zwischen 1939 und 1945 in US-Internierungslager verbracht, da man Spionage, Sabotage und Zersetzung durch Deutsche befürchtete. Die Aufdeckung der deutschen Kriegsverbrechen und der Massenmorde an Juden, Polen und Russen ließ das Ansehen der Deutschen in den USA nach 1945 nachhaltig sinken. Deutsche werden in den USA noch häufig mit den Nazis in Verbindung gebracht.
Während des Streits um die Teilnahme Deutschlands am Irak-Krieg der USA nahm - geschürt von amerikanischen Massenmedien - das Misstrauen gegen Deutsche in den USA wieder zu.
Politik und Militär
Architektur
Die berühmte Brooklyn Bridge wurde von dem eingewanderten Ingenieur (Johann) John August Roebling und seinem Sohn Washington entworfen und gebaut. Sie verbindet Brooklyn mit der Insel Manhattan, die der in Wesel geborene Holländer Peter Minuit einst von Indianern gekauft hatte. Die amerikanische Architektur ist durch deutsche Emigranten, wie Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe, enorm beeinflusst worden.Wirtschafts- und Finanzwelt
Die Liste der deutsch-amerikanischen Größen in der Wirtschafts- und Finanzwelt enthält Namen wie Astor, Boeing, Chrysler, Firestone, Fleischman, Heinz, Hershey, Kaiser, Rockefeller, Steinway, Strauss (bekannt durch die Blue Jeans), Singer (ursprünglich Reisinger), Sulzberger, Wanamaker und Weyerhaueser. Günter Reimann als Hans Steinicke am 13. November 1904 in Angermünde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren und ein Genosse Herbert Wehners in der KPD, hat in den USA mit seiner Agentur „International Reports on Finance and Currencies“ ein Vermögen gemacht.Wissenschaft und Technik
Sport
Im Sport gab es so bedeutende Stars wie die Baseball-Spieler Honus Wagner, Babe Ruth, Lou Gehrig, und Casey Stengel, und die Schwimmsportler Getrude Ederle.Literatur
In der Literatur Theodore Dreiser und den unnachahmlichen "Dr. Seuss" (Theodor Seuss Geisel), Autor von 44 Kinderbüchern. Bei den Journalisten wären zu nennen: Thomas Nast, der in Deutschland geborene Karikaturist, der die bekannten Bilder von "Uncle Sam" und "Santa Claus" schuf und den Esel bzw. den Elephant als Symbole der beiden großen politischen Parteien erfand. Rudolf Dirks, Erfinder der beliebten "Katzenjammer Kids", Charles M. Schulz als Vater der "Peanuts", Adoph Ochs, H.L. Mencken und Walter Lippman.Musik
Aus der Musikwelt kommen - neben den Klavier- und Orgelbauern, Steinway, Knabe und Wurlitzer - Leopold und Walter Damrosch, Bruno Walter, John Philip Sousa, Oscar Hammerstein, Paul Hindemith und Kurt Weill.Theater
Und für das Theater eine Reihe von begabten Autoren, Regisseuren und Darstellern, unter ihnen Bertolt Brecht (1898 - 1956), Ernst Lubitsch (1892 - 1947) und die einzigartige Marlene Dietrich (1901 - 1992).Malerei
Die Kunst hat ebenfalls vom deutschen "Genie" profitiert. Bei den deutschstämmigen Malern des 19. Jahrhunderts sind vor allem zu nennen: Emanuel Leutze, bekannt durch sein klassisches Werk "Washington überquert den Delaware", und Albert Bierstadt, der die majestätische Schönheit des amerikanischen Westens auf seine Leinwand gebannt hat. Nennenswert in unserer Zeit wären Max Beckmann, Hans Hofmann, George Grosz, Lyonel Feininger, Josef Albers, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg, und der große Kritiker, Erwin Panofsky.Nahrungsmittel
Und für Millionen durstiger Amerikaner aus allen Bevölkerungsschichten sind die Namen Stroh, Schaefer, Schlitz, Miller, Pabst, Anheuser-Busch (braut Budweiser) und Coors gleichbedeutend mit Bier, gebraut nach deutsch-amerikanischer Tradition.
Henry John Heinz (1844 - 1919), Sohn deutscher Einwanderer gründete die nach ihm benannte Ketchup-Fabrik.Fazit
Die Aufzählung dieser bekannten Deutsch-Amerikaner und ihrer Leistungen soll nur andeuten, wieviel Amerika all den Millionen Einwanderern verdankt, die geholfen haben den "American Way of Life" zu schaffen und zu bereichern. Deutsch-Amerikaner haben in den letzten drei Jahrhunderten einen Großteil der Bevölkerung gestellt, sie haben sich weit über das Land verteilt, und haben voll und ganz die Ideale aufgenommen, die so charakteristisch für die Amerikanische Gesellschaft geworden sind. Jack Nicholson hat in der Verkörperung des deutschstämmigen Warren Schmidt in dem Film About Schmidt in herausragender Weise die Charakterspuren, die die ungeheure Anpassungsleistung einer Einwandergeneration hinterlässt, dargestellt. Die Leerstelle, die die Einwanderer zurückgelassen hatten, ist in der Phantasie der Zurückgebliebenen mit so etwas gefüllt worden wie dem Roman „Amerika (Roman)“ von Franz Kafka, der selbst nie in den USA war und natürlich kein Deutscher war.Literatur
Siehe auch: Deutsche Sprache in den USA, Deutsch-amerikanische Beziehungen, Familienforschung nach ausgewanderten Verwandten