Deutsch-polnischer Nichtangriffspakt
Der deutsch-polnische Nichtangriffspakt wurde am 26. Januar 1934 auf Initiative Adolf Hitlers von Vertretern des Deutschen Reiches und der polnischen Regierung unter Marschall Pilsudski unterzeichnet.In dem Nichtangriffspakt wurde vereinbart, zukünftige Streitfragen zwischen den Staaten friedlich zu lösen. Insbesondere die schwierige Situation der Gebiete, die Deutschland aufgrund der Regelungen des Versailler Vertrages abtreten mußte, sollte auf diese Weise geregelt werden.
Der Nichtangriffspakt markiert eine Wende in der Politik des Deutschen Reiches. Vorrangiges Ziel war nun nicht mehr die Revision des Versailler Vertrages, sondern eine expansive Politik mit dem Ziel der Schaffung neuen Lebensraumes im Osten. Damit wandte sich Hitler auch von der kooperativen Revisionspolitik mit Russland ab; Polen sollte als Speerspitze bei der Ostexpansion nach Russland dienen. Ursprünglich wollte Hitler Polen als Juniorpartner an der Ostexpansion beteiligen, was von der polnischen Seite abgelehnt wurde.
Die Ablehnung Polens, der Annektion von Danzig und einen deutschen Korridor mit je einer Straßen- und Eisenbahnverbindung nach Ostpreußen, wurde zum Anlass für die Regierung Hitler, den Nichtangriffspakt am 28. April 1939 zu kündigen.
Wenige Monate nach der Vertragskündigung griffen deutsche Truppen am 1. September 1939 Polen an. Dieser Angriff wird als Beginn des europäischen Teils des Zweiten Weltkriegs angesehen, da in der Folge auch die Sowjet-Union Polen angriff und Großbritannien und Frankreich dem Deutschen Reich den Krieg erklärten.