Dentikel
Der Begriff Dentikel bezeichnet zwei von Morphologie und Genese her völlig unterschiedliche Hartsubstanzbildungen, die in oder am Rande der Zahnpulpa vorkommen, bei größerer Ausdehnung im Röntgenbild als Opazitäten erkennbar werden und Wurzelkanalbehandlungen erheblich behindern können.Aufgrund ihrer Herkunft werden sie von einigen Autoren in "echt" und "unecht" unterschieden. Die echten D. werden von Odontoblasten gebildet, die allerdings nicht mit der Odontoblastenschicht des Dentins in Verbindung stehen. Demnach enthalten echte D. Tubuli. Unechte D. weisen dagegen keine Kanälchen auf. Sie sind einfache Kalkablagerungen im Pulpengewebe. Gemeinsam ist diesen Hartsubstanzbildungen die makroskopisch kugelige bis knotige Form und die Lokalisation. Beide entstehen zunächst frei im Pulpencavum. Sie können im Laufe der Zeit mit der Dentinwand verwachsen - "adhärente" D. - oder von ihr eingeschlossen werden - "interstitielle" D.
Die Existenz "echter" Dentikel ist wissenschaftlich nicht völlig belegt. Die einzigen Indizien sind lichtmikroskopische Präparate, die präparationsbedingt nur einen einzelnen Schnitt durch den Zahn darstellen können. Da von den vorliegenden Präparaten keine Serienschnitte angefertigt wurden, wäre denkbar, daß es sich bei den als "echte" D. bezeichneten Strukturen um angeschnittene Einstülpungen der Dentinwand handeln könnte.