Delfine
Delfine | ||||||||||||
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Orca (Orcinus orca) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Unterfamilien | ||||||||||||
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Die Delfine (Delphinidae) gehören zu den Zahnwalen (Odontoceti) und sind somit Säugetiere (Mammalia), die im Wasser leben. Delfine sind die vielfältigste und mit ca. 40 Arten größte Familie der Wale (Cetacea). Sie sind in allen Meeren verbreitet.
Table of contents |
2 Verhalten 3 Ernährung 4 Haltung 5 Klassifikation 6 Literatur 7 Weblinks |
Anatomie
Delfine sind meist zwischen 1,5 und 4 m lang, der Schwertwal erreicht als größter Delfin sogar 8 m. Sie haben einen stromlinienförmigen Körper, der an schnelles Schwimmen angepasst ist. Im Kopf befindet sich ein rundes Organ, die Melone, welches eine Rolle bei der Echolokation spielt. Bei vielen Arten sind die Kiefer klar abgesetzt und bilden einen langgezogenen Schnabel. Die Schnauze kann bei mehreren Arten sehr viele Zähne enthalten.
Das Gehirn der Delfine ist groß mit komplexer Hirnrinde, was ein Grund für Zoologen ist, sie zu den intelligentesten Tieren zu zählen.
Die Körperfarbe setzt sich grundsätzlich aus verschiedenen Abstufungen von Grau zusammen, wobei die Unterseite heller ist und der Rücken sich durch dunklere Färbung, das sog. Cape, deutlich abgrenzt. Darüberhinaus unterscheiden sich die Arten durch Linien und Felder in verschiedenen Farbtönen und Kontrasten.
Delfine sind soziale Tiere, die in Gruppen zusammenleben. Diese sog. Schulen können sich an Stellen mit viel Nahrung vorübergehend zu Ansammlungen von über 1000 Tieren zusammenschließen.
Die Individuen verständigen sich mit Kicklauten, Pfeifen, Schnattern und anderen Geräuschen untereinander. Sie kommunizieren aber auch durch Körperkontakt mit ihren Artgenossen. Durch hochfrequente Töne sind sie zudem in der Lage, ihre Umwelt mittels Echolokation wahrzunehmen.
Interessanterweise schlafen Delfine, indem sie immer eine Gehirnhälfte einschlafen lassen und mit der anderen wach bleiben.
Wegen ihrer hohen Intelligenz und Lernfähigkeit werden Delfine auch vom Militär in der USA und in Russland abgerichtet. Sie sollen feindliche Schiffe mit Minen versenken, Häfen überwachen oder gegnerische Kampftaucher töten.
Auch für die Therapie schwerkranker Menschen werden Delfine eingesetzt, die sich aufgrund ihrer Verspieltheit dafür besonders eignen. Meist halten sich die Patienten an der Rückenflosse des Delfins fest und werden von ihm durch das Wasser gezogen. Bei vielen Patienten lösen sich dadurch Blockaden.
Seinem scheinbar immer lächelndem Gesichtsausdruck verdankt der Delfin sein positives Image. Er spielt in zahlreichen Geschichten der Mythologie eine Rolle. Auch ein Sternbild wurde nach dem Delfin benannt.
Heute werden die Delfine meistens in vier Unterfamilien eingeteilt: die "echten" Delfine (Delphininae), die Grindwale (Globicephalinae), die Schwertwale (Orcininae) und die Cephalorhynchinae.
Aufgelöst sind die Unterfamilien Stenoninae und Lissodelphinae. Beide hielt man früher für besonders ursprüngliche Unterfamilien. In der neueren Klassifikation ist die einzige Gattung der Lissodelphinae in Delphininae enthalten, und die Stenoninae wurden auf die Cephalorhynchinae und Delphininae aufgeteilt. Umstritten ist die Stellung des Irawadidelfins,der manchmal ganz aus den Delfinen herausgenommen und bei den Gründelwalen eingeordnet wird; hier aber wird er unter Vorbehalt den Grindwalen zugeordnet.
Verhalten
Delfine sind schnelle Schwimmer. Oft springen sie aus dem Wasser, zuweilen akrobatische Figuren ausführend (Spinner). Solche Sprünge werden als Spielverhalten interpretiert. Auf der Jagd können sie bis zu 260 m tief und 15 min lang tauchen; die meisten Tauchzüge dauern jedoch wenige Minuten. Delfine sind bekannt dafür, dass sie sich Schiffen nähern, um auf den Wellen zu reiten.
Die Mitgliedschaft in den Gruppen ist nicht sehr fest, Wechsel zwischen ihnen kommen häufig vor. Dennoch können die Tiere starke Bindungen aneinander entwickeln, was sich besonders in der Unterstützung für verletzte oder kranke Artgenossen äußert.Ernährung
Delfine sind Raubtiere, die ihre Beute mit hoher Geschwindigkeit verfolgen. Die Zähne sind an die jeweiligen Beutetiere angepasst: Arten mit langen Schnäbeln und vielen Zähnen ernähren sich von Fischen, während kurze Schnäbel und weniger zahlreiche Zähne dem Fang von Kalmaren dienen. Einige Delphine fangen manchmal Krustentiere. Gewöhnlicherweise wird die Beute in einem Stück verschluckt. Die größeren Arten sind in der Lage, Meeressäuger zu fressen, insbesondere der Schwertwal, der sogar große Wale tötet.
Manche Delfine nutzen kooperative Strategien zur Jagd, wobei ein Beuteschwarm von der ganzen Schule umkreist oder an die Küste getrieben wird.Haltung
Unter den Delfinen ist der Große Tümmler (Tursiops truncatus) die bekannteste. Diese Art wird gerne in Aquarien gehalten. Der größte Delfin, der Orca (auch unter den Namen Killerwal oder Schwertwal bekannt) ist ebenfalls ein beliebter Zuschauermagnet.
Allerdings ist die Haltung umstritten, da kein Becken den schnellen Schwimmern
soviel Platz wie das offene Meer bieten kann. Klassifikation
Nicht zu dieser Familie gehören die vier Arten der Flussdelfine.