Deckung (Wirtschaft)
Die Deckung ist die Menge der Werte, aus denen eine Forderung zwangsweise bezahlt werden kann. Wird ein Wert als Deckung benutzt, so spricht man auch davon, dass er belastet ist.Viele Kreditverträge sind beispielsweise mit Lohn, Lohnersatz- und Sozialleistungen des Schuldners oder einem großen Teil davon gedeckt. Kann oder will oder Schuldner dem Gläubiger nicht mehr zahlen, so kann der Gläubiger direkt beim Arbeitgeber pfänden. Bei solchen Kreditverträgen wird also effektiv zukünftiges Einkommen belastet.
Bei Hypothekenkrediten ist die Deckung ein Gebäude oder Grund und Boden. Ist der Schuldner zahlungsunfähig, so kann der Gläubiger die Versteigerung erwirken; aus dem Versteigerungserlös wird die Forderung bezahlt.
Bei Aktien ist die Deckung die Aktiva der Aktiengesellschaft abzüglich der Nicht-Aktien-Passiva der Aktiengesellschaft.
Der Wechsel hat eine besondere Form der Deckung: jeder, der auf der Rückseite des Wechsels unterschreibt, verpflichtet sich, in der genannten Höhe Geld zu zahlen, wenn alle vorherigen Unterzeichner nicht zahlungsfähig sind. Das heißt:
- als erstes muss der Erstunterzeichner zahlen. Kann er dies nicht (vollständig), so muss
- als zweites der Zweitunterzeichner zahlen. Kann er dies nicht (vollständig), so muss
- als drittes der Drittunterzeichner zahlen. ...
Das Bankkonto hat eine recht differenzierte Deckung:
- es ist durch Aktiva der Bank gedeckt (etwa Kredite, die die Bank gegeben hat)
- es ist durch die Kunden- oder ec-Karte gedeckt in der Form, dass in der Woche in der Regel bis zu 1000 € an einem Geldautomaten abgehoben werden können.
- es ist teilweise durch einen Einlagensicherungsfonds gedeckt, der bei Zahlungsunfähigkeit der Bank zusagt die Verbindlichkeiten der Bank dem Kunden gegenüber zu zahlen
- die Kredite in den Aktiva der Bank sind oft überbewertet und|oder uneinbringlich (siehe Japan)
- die Geldautomaten und|oder Kundenkarten können von heute auf morgen deaktiviert werden, sodass auch da Auszahlungen unmöglich sind
- ein Einlagensicherungsfonds kann sich sehr lange Zeit bis zur Auszahlung lassen, in der Regel ist keine verbindliche Frist angegeben, innerhalb der ein Einlagensicherungsfonds ab Nicht-Auszahlung der Bank anstelle der Bank auszahlt
- die Kredite in den Aktiva der Bank sind oft selbst durch zukünftige virtuelle Werte (etwa Einnahmen) und kaum durch Realkapitalien (etwa Grund+Boden, Haus, etc.)
Eine Bürgschaft ist eine Form der Deckung, in der ein Bürge erklärt, für einen Schuldner zu zahlen, wenn dieser zahlungsunfähig ist. Sie ist aus Sicht des Gläubigers vergleichbar mit einer Unterschrift unter einen Wechsel, jedoch erhält oft der Bürge, wenn er eine Privatperson ist, keine angemessene Zahlung für das Tragen des Risikos (beim Wechsel erhält er Waren im Wert des Wechsels).