Dean Koontz
Dean Ray Koontz (* 9. Juli 1945 in Everett, Pennsylvania) gilt als einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller im Bereich der fantastischen Literatur der Gegenwart.
Table of contents |
2 Verschiedenes 3 Bibliographie (Auszug) 4 Verfilmungen 5 Weblinks |
Biographie
Kindheit
Dean Koontz wurde am 9. Juli 1945 als Sohn von Ray und Florence (Molly) geboren. Er wuchs unter sehr ärmlichen Verhältnissen auf und wurde (wie auch seine Mutter) von seinem alkoholssüchtigen Vater misshandelt. Die schönen Erinnerungen an seine Kindheit entspringen fast ausschließlich den Büchern, die er regelrecht verschlungen hat. Im Alter von acht Jahren schrieb er bereits seine ersten Kurzgeschichten. Um sein Taschengeld aufzubessern, verkaufte er sie an Nachbarn und Verwandte.
In der Schule war er sehr faul und tat nur das Allernötigste. Es sei denn, etwas weckte sein Interesse. Dann waren ihm die guten Zensuren sicher. Außerdem galt er als Klassenclown.
Studienzeit
Im Alter von 20 Jahren (1965) gewann er bei einem Schreib-Wettbewerb einer Zeitung seinen ersten Preis. Im selben Jahr verkaufte er zum ersten mal eine Kurzgeschichte an einen professionellen Verlag. Die Geschichte trug den Titel Kätzchen und sollte der einzige Verkauf während seiner College-Zeit bleiben. Bereits 1966 heiratete er Gerda.
Während eines Jahres arbeitete er als Lehrer für unterprivilegierte Kinder. Um das zu ermöglichen, gab Gerda ihre Stelle als Buchhalterin auf und arbeitete in einer Schuhfabrik am Fließband, wo sie dank des Akkordlohnes mehr verdiente.
Als das Jahr vorüber war, nahm Koontz eine Stelle als Englisch-Lehrer an einer High School in Mechanicsburg, Pennsylvania an. Gerda arbeitete als Empfangsdame in einer Firma für Geschäftsartikel.
Nebenbei verkaufte Koontz noch immer Kurzgeschichten und Romane an Taschenbuch-Verlage. Seine ersten Erfahrungen waren frustrierend. Schon bei seiner ersten Roman-Veröffentlichung wurde er vom Verlag (Ace Books) über den Tisch gezogen. Es war eine Geschichte namens Space Quest und erschien in einem Doppelband zusammen mit dem Roman eines anderen Schriftstellers (erst Jahre später erfuhr Koontz, dass sie beide zu wenig Vorschuss erhalten hatten). Weitere Science Fiction-Taschenbücher von Koontz wurden bei Ace Books verlegt, bis er Ärger mit der Buchhaltung des Verlags bekam. Die ausgewiesenen Verkaufszahlen waren ganz offensichtlich nicht richtig.
Dean Koontz machte noch viele unangenehme Erfahrungen. Die Verlage zwangen ihn, die Titel seiner Bücher zu ändern (beispielsweise von "The Mystery of It's Flesh" zum völlig zusammenhanglosen "Anti-Man"), änderten den Inhalt ohne Rücksprache ab, zahlten zu wenig Geld etc.
Als Koontz erfuhr, dass diese schlechte Behandlung der Autoren in jener Zeit typisch war für den Bereich Science Fiction, kehrte er diesem Genre den Rücken zu (ohne diesen Entscheid je bereut zu haben).
Da der Name Dean Koontz noch immer im Zusammenhang mit Science Fiction stand, legte er sich Pseudonyme zu: K.R. Dwyer beim Verlag Random House, Brian Coffey bei Bobbs-Merrill und später bei Doubleday.
Erst bei Anteneum schrieb er wieder unter seinem richtigen Namen - eine Mischung aus Spannungsliteratur, Kriminalroman, Science Fiction, Horror und Liebesgeschichte. Er versuchte bewusst, mit dem Durchmischen verschiedener Genres innerhalb der Mainstream-Literatur etwas neues zu schaffen.
Koontz wichtigster Grundsatz: während der Grafiker das Buch so gestalten muss, dass es der Käufer in die Hand nimmt, ist es seine Aufgabe als Autor, den Leser gleich mit dem allerersten Satz so an das Buch zu fesseln, dass er es nicht mehr weglegen will.
Das steht ganz im Gegensatz zum Schreibstil von Stephen King, der in seinen Büchern die Spannung ganz langsam und subtil aufbaut. Das typische Koontz-Buch beginnt damit, dass er seinen Hauptcharakter vor eine auswegslose oder extreme Situation stellt. Tatsächlich impliziert meist schon der erste Satz, dass gleich etwas aufregendes passieren wird.
Koontz-Bücher sind außerordentlich spannend. Koontz-Fans lieben das, während andere Leser die ausführliche und ausgiebige Beschreibung der Charaktere vermissen.
In vielen Koontz-Büchern hatte eine der Hauptfiguren eine schwere Kindheit und wurde von einem alkoholsüchtigen Elternteil missbraucht. Die meisten dieser Figuren haben dann aber trotzdem berufliche Karriere gemacht.
Dean und Gerda Koontz sind noch immer glücklich verheiratet und leben zusammen im Orange County, Kalifornien.
Die Filmrechte zu "Nacht der Zaubertiere" erwarben die Warner Brothers Studios. Geplant war, Tim Burton mit der Verfilmung zu beauftragen und Koontz war davon begeistert. Doch Burton lehnte ab und Koontz sah sich wieder mit der Angst konfrontiert, dass man kein gutes Haar an seiner Geschichte lassen würde. Um eine Verstümmelung zu verhindern, ging er einen wahnwitzigen Deal ein: er offerierte Warner Brothers ein Buch mit Kurzgeschichten ("Strange Highways - Highway ins Dunkel"), inklusive der Verlagsrechte - nur um die Filmrechte von "Nacht der Zaubertiere" zurück zu erhalten.
Bei der Verfilumg von "Unheil über der Stadt" (Phantoms, mit Ben Affleck, Peter O'Toole und anderen) schrieb er schließlich selber das Screenplay, um eine buchgetreue Verfilmung sicher zu stellen.
Anfangsphase
Nach dem College-Abschluss verkaufte Dean Koontz zwar regelmäßig Kurzgeschichten, doch er verdiente daran so gut wie nichts und schaffte es nicht, den ärmlichen Verhältnissen zu entfliehen. Trotzdem hätte er das Schreiben nie aufgegeben, denn es bereitete ihm sehr viel Spaß und wurde schnell zu einem wichtigen Bestandteil seines Lebens.Der Erfolg
Nach der schwierigen Anfangsphase kam er 1981 mit "Flüstern in der Nacht" (Night Whispers) zum ersten Mal auf die Bestseller-Liste der New York Times (mittlerweilen war er mit zehn Hardcover- und zwölf Taschenbüchern auf Platz 1 - nur ein Dutzend anderer Autoren haben das bisher erreicht). Doch es dauerte noch Jahre, bis die Verlage ihm absolute Freiheit gewährten. Erst bei "Dunkle Flüsse des Herzens" (Dark Rivers of the Heart, 1994) wurde derjenige Titel verwendet, den er als erstes vorgeschlagen hatte (Drachentränen (1993 war ein Kompromiss gewesen - der Titel stammte zwar von Koontz, doch wollte er das Buch usprünglich Ticktock nennen).Verschiedenes
Stil
Dean Koontz ist ausgesprochen vielseitig. Manchmal sind seine Bücher Science Fiction, manchmal eher Horror, Thriller oder auch Fantasy und nicht selten eine Mischung daraus. Als sein erster Erfolg (Flüstern in der Nacht) in weiten Kreisen einfach nur als Horror abgestempelt wurde, war Koontz enttäuscht und konnte es nicht verstehen - denn dem Buch fehlen viele horrortypischetypische Eigenschaften. So beinhaltet es beispielsweise überhaupt keine übernatürlichen Elemente und ist auch nicht sonderlich blutig.Pseudonyme
Die Verlage waren anfangs sicher, dass Koontz die Leser mit seinem Genre-Durcheinander verwirren würde. Darum wurde sein Kontingent an Pseudonymen massiv ausgebaut. Er schrieb als Leigh Nichols, Brian Coffey, K. R. Dwyer;, Deanna Dwyer, Owen West und David Axton. Unter jedem Namen sollte ein bestimmter Stil zusammengefasst werden. Da aber jedes einzelne Buch bereits viele Stile beinhaltete, wollte das nie recht gelingen.
Sobald Koontz unter seinem richtigen Namen genug Erfolg hatte, warf er dieses Durcheinander über Bord und auch die Neuauflagen alter Romane wurden ab sofort unter Dean R. Koontz veröffentlicht.Arbeitsweise
Dean Koontz ist ein Workaholic. Er arbeitet bis zu 14 Stunden am Tag und zwischen 70 und 80 Stunden wöchentlich. In seinem Haus besitzt er eine Bibliothek mit rund 30.000 Büchern für Recherchen. Trotzdem ist er kein Egozentriker oder Einzelgänger. Er mag soziale Kontakte sehr und ist gerne mit seinen Mitmenschen zusammen. Tatsächlich ist es eine Belastung für ihn, dass das Bücher schreiben eine Leidenschaft ist, die ihn so von der Außenwelt abkapselt. Aber er sagt, dass er nach zehn oder elf Stunden durcharbeiten ein ganz spezielles Gefühl für seine Chararktere entwickelt und regelrecht in ihre Welt eintaucht, was natürlich dem Buch und somit auch dem Leser zugute kommt.Ergänzende Angaben
Seine Werke sind in 38 Sprachen übersetzt worden. Pro Jahr werden etwa 17 Millionen Koontz Bücher verkauft. Bibliographie (Auszug)
Verfilmungen
Einige seiner Bücher sind verfilmt worden - doch war er mit den Ergebnissen stets unzufrieden. Die Umsetzung von "Hideaway" wich so stark von der Buchvorlage ab, dass Koontz seinen Namen aus dem Vorspann gestrichen haben wollte. Er bot den Produzenten sogar an, das Geld für die Filmrechte zurückzuerstatten wenn sie seiner Bitte nachkämen.Weblinks