David Lloyd George
David Lloyd George (* 17. Januar 1863 in Manchester; † 26. März 1945 in Llanystumdwy, Cearnarvonshire) war ein britischer Politiker. Er wurde während des Ersten Weltkriegs zum Premierminister gewählt und war der letzte Liberale der dieses Amt innehatte.
Table of contents |
2 Lloyd George als Premier 3 Späte Jahre |
Politischer Aufstieg
1890 wurde Lloyd George im walisischen Wahlkreis Caernarvon für die Liberalen ins Unterhaus gewählt, dem er bis zu seinem Tod 1945 angehörte. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, gehörte er dem linksliberalen, Flügel seiner Partei an. Im Jahr 1905 trat er als Handelsminister in das liberale Kabinett von Henry Campbell-Bannerman ein. Als dieser 1908 starb, wurde Herbert Henry Asquith neuer Premier, und Lloyd George übernahm Asquiths Amt als Schatzkanzler (Finanzminister), das er bis 1915 inne hatte. In dieser Funktion setzte er sich für grundlegende Sozialreformen, etwa für eine allgemeine Rentenversicherung ein, sowie für die Autonomie Irlands.
Lloyd George als Premier
Krieg und Frieden
Lloyd Georges pazifistische Einstellung änderte sich nach Ausbruch des erstenm Weltkriegs. Er wurde 1915 Munitions- und 1916 Kriegsminister. Im selben zwang er Asquith durch Rücktrittsdrohunge, sein Amt als Premier aufzugeben. Lloyd George trat selbst an die Spitze der Regierung, um unter Einschluss der Konservativen eine breite Koalitionsregierung zu bilden. Die Anhänger Asquiths gingen in die Opposition, so dass die Liberale Partei gespalten wurde. In den Folgejahren erlangte er eine fast diktatorische Stellung im Kabintt und verfolgte eine Kriegspolitrik, die auf eine vollständige Niederlage des Deutschen Reichs abzielte.
Auf der Friedenskonferenz von Versailles vertrat er eine mittlere Position, zwischen seinen Verbündeten, dem US-Präsidenten Woodrow Wilson und dem französischen Ministerpräsidenten Georges Clemenceau. Er trat für ein politische Bestrafung Deutschlands ein, dem er die Hauptschuld am Kriegsausbruch anlastete, wollte das Reich aber anders als Clemenceau nicht territorial zerstückeln und auf dauer wirtschaftlich schädigen.
Irische Frage
Das drängendste innenpolitische Problem dieser Zeit war die Lösung der Irlandfrage. Als walisischer Nationalist - er ist bis heute der einzige Waliser, der je das Amt des britischen Premierministers bekleidete - hatte er Verständnis für den Wunsch einer Mehrheit der Iren nach mehr Selbständigkeit. Mit der Schaffung des Irischen Freistaats im Jahr 1921, d.h. mit der Gewährung der vollen Autonomie für den überwiegend katholischen Süden der Insel stieß Lloyd George jedoch auf den entschiedenen Wiederstand seines konservativen Koalitionspartners. Dies, Differenzen über die Wirtschaftspolitik und der Misserfolg seiner Politik im Nahen Osten, wo er in Syrien die arabischen Nationalisten gegen die Franzosen unterstützte, führten 1922 zum Sturz Lloyd Georges und zur Bildung einer konservativen Regierung. Aufgrund ihrer Spaltung verloren die Liberalen damals so sehr an Gewicht in der britischen Politik, dass sie bis heute nie mehr einen Premierminister stellten.
Späte Jahre
Lloyd George blieb Mitglied des Unterhauses. In den Folgejahren kam er immer wieder als Kandidat für Ministerämter ins Gespräch, übte aber nie wieder eine offizielle Funktion in der Exekutive aus. In den 30er Jahren gehörte er zu den Vertretern der Appeasementpolitik und versuchte im Auftrag der britischen Regierung zwischen England und Hitler-Deutschland zu vermitteln. Erst kurz vor seinem Tod 1945 zog er sich aus der Politik zurück und wurde als 1. Earl Lloyd George of Dwyfor in den erblichen Adelsstand erhoben.
Vorgänger: Herbert Henry Asquith 1908-1916 | Britische Premierminister | Nachfolger: Andrew Bonar Law 1922-1923 |
Britische Premierminister | |
Robert Walpole; | Spenser Compton; | Henry Pelham; | Thomas Pelham-Holles; | William Cavendish; | John Stuart; | George Grenville; | Charles Watson-Wentworth; | William Pitt; | August Henry Frtzroy; | Frederick North; | William Petty; | William Henry Cavendish-Bentinck; | William Pitt der Jüngere; | Henry Addington; | William Wyndham Grenville; | Spencer Perceval; | Bobert Banks Jenkins; | George Canning; | Frederick John Robinson; | Arthur Wellesley; | Charles Grey; | William Lamb; | Robert Peel; | John Russell; | Edward Geoffrey Smith Stanley; | George Hamilton Gordon; | Henry John Temple; | Benjamin Disraeli;|  Robert Arthur Talbot Gascoyne-Cecil; | William Ewart Gladstone; | Archibald Philip Primrose; | Arthur Balfour; | Henry Campbell-Bannerman; | Herbert Henry Asquith; | David Lloyd George; | Andrew Bonar Law; | Ramsay MacDonald; | Stanley Baldwin; | Neville Chamberlain; | Winston Churchill; | Clement Attlee; | Anthony Eden; | Harold Macmillan; | Alec Douglas-Home; | Harold Wilson; | Edward Heath; | Harold Wilson; | James Callaghan; | Margaret Thatcher; | John Major; | Tony Blair; |