Dauerbremse
Während die normale Betriebsbremse nicht zum Dauerbetrieb geeignet ist und bei längerem Betrieb infolge der nachlassenden Kühlwirkung zur Überhitzung und damit zu Bremsminderung oder gar zum Bremsversagen neigt (Fading), hat die Dauerbremse die Funktion länger andauerndes Bremsen zu ermöglichen.Eine Dauerbremse ist bei schweren Lkw und Bussen vorgeschrieben, in der Bundesrepublik Deutschland durch die Regelung nach § 41 (15) Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) für Busse über 5,5 t und Lkw über 9 t zulässiger Gesamtmasse. Die Dauerbremse soll das vollbeladene Fahrzeug in einem Gefälle von 7 % bei einer Fahrgeschwindigkeit von 30 km/h halten.
Man unterscheidet:
- Motorbremse (erreicht nicht die Vorschriften nach § 41 (15) StVZO). Durch das Schließen der Ansaugklappe wird die Strömung im Ansaugkanal unterbrochen und damit eine Schleppleistung erzielt; dies gilt für alle Ottomotoren. Die normale Motorbremse beinhaltet eine Bremsleistung je Liter Hubraum von 5...7 kW.
- Auspuffklappenbremse. Das Verschließen der Auspuffleitung mittels Klappe wird durch ein fußbetätigtes Magnetventil vorgenommen. Diese Variante wird bei Lkw/Bus am häufigsten eingebaut und erreicht eine Bremsleistung je Liter Hubraum von 14...20 kW.
- Konstantdrossel mit Auspuffklappenbremse. Hier wird durch ein Ventil die gezielte Dekompression des 2. und 3. Arbeitstaktes zur Bremsleistung herangezogen. Die erreichbaren Bremsleistungen liegen je Liter Hubraum bei 30...40 kW.
- Hydrodynamischer Retarder oder Strömungsbremse. Eine Föttinger-Kupplung auf der Antriebswelle wandelt die mechanische Energie in kinetische Energie der Flüssigkeit um. Das erhitzte Hydrauliköl bedarf der Kühlung durch einen Wärmetauscher. Die Regelung des Retarders erfolgt über eine Pumpe. Als Nachteil ist zu vermerken, dass die Bremsleistung stark von der Wellendrehzahl abhängig ist.
- Elektrodynamischer Retarder oder Wirbelstrombremse. Ein Rotor (Eisenscheibe), der auf der Antriebswelle sitzt, dreht sich in einem regelbaren Magnetfeld und wird durch die entstehenden Wirbelströme abgebremst. Bei Überhitzungsgefahr werden die fahrtwindgekühlten Erregerspulen teilweise abgeschaltet. Das Bremsmoment ist abhängig von der Größe der Rotorspulen. Ein Retarder kann ein Bremsmoment bis zu 3.000 Nm erreichen, vergleichbar mit der Konstantdrossel.