Das Rheingold
Das Rheingold ist der Titel einer Oper von Richard Wagner; "Das Rheingold" ist der Vorabend der von Richard Wagner als Bühnenfestspiel bezeichneten Tetralogie "Der Ring des Nibelungen".
Im Rheingold werden die grundlegenden Konflikte der Tetralogie, vor allem die Kontroverse um Macht und Liebe dargelegt: Alberich schmiedet den "rächenden Ring", der ihm "maßlose Macht" verleiht. Wotan hingegen läßt sich durch die Riesen Fasolt und Fafner die Burg Walhall errichten. Seine Herrschaft ist nicht wie die, welche Alberich sich von dem Ring erhofft, auf Unterwerfung und Despotie, sondern auf Vertragstreue und Bewahrung der Freiheit der einzelnen Individuen gegründet.
In der vierten und letzten Szene des Rheingolds gewinnt Wotan auch den Ring von Alberich, muß diesen jedoch an Fafner aushändigen. Ein dunkler Tag droht den Göttern und mit ihnen der Welt, wenn Alberich sich jemals wieder seines Ringes bemächtigen könnte.
Die Verbindung des Rheingoldes mit den folgenden Werken Walküre, Siegfried und Götterdämmerung - von Wagner als erster, zweiter und dritter Abend bezeichnet - ist nicht zu leugnen: vor allem in den großen Dialogen zwischen Wotan und Fricka bzw. Wotan und Brünnhilde im zweiten Aufzug der Walküre, im Gespräch zwischen Wotan (Wanderer) und Mime im ersten Siegfried-Aufzug und in der Nornen-Szene der Götterdämmerung wird die Handlung des Rheingold immer wieder in Bezug genommen.
Gleichwohl haben zeitgenössische Regisseure diesen Bezug zu leugnen versucht und das Rheingold als bloßes Satyrspiel begreifen wollen. Eine tragfähige Interpretation der Ring-Parabel ist daraus aber noch nicht gelungen.
Das Rheingold ist nicht nur der Titel der Oper, es kommt im Werk selbstverständlich auch vor. In der ersten Szene erstrahlt es nach Sonnenaufgang aus der Tiefe des Rheines und läßt das gesamte Riff erglänzen. Die Schönheit des Naturschauspiels zeigt hier die Welt in ihrer natürlichen Ordnung, unbeeinflusst von individuellem Machtstreben, zu welcher Ordnung auch die Rheintöchter gehören.
Diese bewachen das Gold, "daß kein Falscher dem Hort es entführe".
Alberich, der in der gleichen Szene auftritt, gehört bereits nicht mehr dieser natürlichen Ordnung an. Sein Handeln gilt dem "Neidspiel", in welchem der Stärkere den Schwächeren besiegt und dessen Habe als Beute behält.
Auch Alberich ist zunächst von der natürlichen Schönheit des Goldes beeindruckt, fragt jedoch dann sofort nach dem merkantilen Wert: "Eurem Zauberspiele nur taugte das Gold, mir gält es dann wenig."
Die Rheintöchter berichten das derjenige, welcher der Liebe entsagt, aus dem Gold einen Ring schmieden könnte, der ihm "maßlose Macht" verleihe. Alberich verflucht unbesehen die Liebe und rafft das Gold an sich. Auch der bewußte Ring wird von Alberich geschmiedet.
Am Ende der Handlung der Tetralogie gibt Brünnhilde den Ring an die Rheintöchter zurück, damit diese ihn wieder zum Golde auflösen sollen.
Da Alberich sich nicht nur den Ring, sondern auch den sagenhaften Nibelungenschatz gewinnt, könnte man annehmen, das Rheingold habe auch zu dessen Herstellung gedient. Tatsächlich ergibt sich aber aus der Auflösung des Goldes am Ende der Handlung, dass das gesamte Gold zum Ring "verdichtet" wurde.
Der weitere Schatz ist ein Ergebnis der fleißigen Bergbau- und Schmiedetätigkeit des von Alberich unterworfenen Volkes der Nibelungen.
Die Oper
Das Gold