Darre
Auf der Darre wird bei der Malzherstellung das Grünmalz getrocknet, d.h. gedörrt bzw gedarrt. Durch den Entzug der Feuchtigkeit wird das Malz lagerfähig.Die Darre besteht aus einem engmaschigen Drahtgeflecht, der sogenannten Horde, auf der das Grünmalz aufgeschichtet wird. Von unten durchströmt heiße Luft den "Haufen" und entzieht ihm so die Feuchtigkeit. Dies geschieht in zwei Teilschritten: Während der ersten Phase, dem Schwelken bleibt die Temperatur im Keimgut relativ konstant. Die Wärmeenergie wird im wesentlichen zur Verdunstung der Feuchtigkeit aufgewandt. In der zweiten Phase, dem Abdarren steigt die Temperatur stark an und die Poren im Korn schließen sich. Die Höhe der Temperatur sowie die Dauer dieser zweiten Phase entscheiden über die spätere Bierfarbe. Je höher bzw länger, umso dunkler wird das Gebräu.
Die Erhitzung der Luft erfolgt in modernen Mälzereien indirekt: Durch Öl- oder Gasbrenner direkt erwärmte Luft gibt Wärmeenergie über einen Wärmetauscher an die das Grünmalz durchströmende Luft ab. Das Malz bleibt so frei von den Fehlaromen fossiler Brennstoffe.
Vor einigen hundert Jahren wurde die Luft noch direkt durch ein Holzfeuer erhitzt und das Malz dadurch geräuchert. Das entstehende Rauchbier gibt es in Bamberg noch heute.
Für einige Whiskysorten wird das Getreide heute noch über Torffeuern gedarrt, um einen erdigen, torfigen Geschmack zu erzielen.