Daniel Pearl
Daniel Pearl (* 10. Oktober 1963, † um den 1. Februar 2002) war US-amerikanischer Journalist für The Wall Street Journal. Er wurde am 23. Januar 2002 in Karachi, Pakistan, von einer bis dahin unbekannten "Nationale(n) Bewegung zur Wiederherstellung der pakistanischen Souveränität" entführt und ca. eine Woche später umgebracht (durch Enthauptung).Daniel Pearl war seit 1990 angestellt beim The Wall Street Journal, arbeitete zunächst in deren Büro in Atlanta und ab 1993 im Büro in Washington D.C. 1996 wechselte er ins Londoner Büro und wurde Korrespondent für den Mittleren Osten. Nachdem er seine Frau 1998 (sie heirateten 1999) kennen lernte, Mariane Pearl ebenfalls Journalistin unter anderem für Radio France International und Télérama, zog er nach Paris. Ab August 2000 war Pearl Chef des Südasienbüros des The Wall Street Journal und zog mit seiner Frau nach Bombay. Von dort aus recherchierte er im Januar 2002 unter anderem in Pakistan den Fall des Attentäters Richard Reid und wurde entführt. Bis zum 21. Februar 2002 war nichts von seinem Verbleiben bekannt, bis dann durch ein von den Attentätern zugespieltes Video, das seine bestialische Emordung zeigte, an die Öffentlichkeit gelangte.
Daniel Pearl war Jude, Sohn jüdischer Immigranten, seine Frau Mariane ist die Tochter einer Kubanerin und eines jüdischen Niederländers, der vor den Nazis nach Frankreich emigrierte, beide sahen sich als Weltbürger. Daniel Pearl galt als toleranter, weltoffener Mensch und verstand seinen Beruf als Verständigung zwischen Ost und West, wollte einen Dialog schaffen zwischen Kulturen und Religionen.
Mariane Pearl war zum Zeitpunkt der Entführung ihres Mannes mit ihrem ersten Kind im fünften Monat schwanger und brachte am 27. Mai 2002 den gemeinsamen Sohn, Adam Pearl, ihres verstorbenen Mannes in Paris zur Welt. Sie lebt heute in New York City und veröffentlichte 2003 das Buch "Ein mutiges Herz: Leben und Tod des Journalisten Daniel Pearl".