Daktyloskopie
Daktyloskopie (griech daktylos "Finger" und skopein "betrachten"), auch Fingerabdruckverfahren genannt, ist ein zur Identifizierung von Personen eingeführtes biometrisches Verfahren.Da jeder Mensch ein eigenes Hautleistenmuster auf den Fingern besitzt, ist es möglich, dass man so die Zugehörigkeit eines Fingerabdruckes zu einem bestimmten Menschen bestimmen kann.
Die Formel, mit der ein Fingerabdruck ausgewertet wird, enthält bis zu 1.000 Zeichen und Ziffern. Erfasst werden nur ca. 40 Mustermerkmale, weshalb die Iris-Erkennung und die Gesichtserkennung heute immer öfter verwendet wird. Verletzungen und Schweiß verändern nicht den Fingerabdruck, aber er bereitet Probleme bei der Identifizierung. Der Vorteil liegt darin, dass bereits über 18 Millionen in den Computern des Bundeskriminalamtes gespeichert sind.
Das Fingerabdruckverfahren ist das älteste aller biometrischen Verfahren. Schon im Jahre 1858 kam Sir W. J. Herschel (1833-1917), britischer Kolonialbeamter und Offizier in Indien auf die Idee Personen anhand ihrer Fingerabdrücke zu unterscheiden. Er ließ auf diese Weise neu eingelieferte Straftäter erkennungsdienstlich erfassen und versuchte außerdem Pensionsbetrug durch Mehrfachauszahlungen in der britischen Kolonialarmee zu unterbinden. Trotz seiner Erfolge in Indien gelang es ihm nicht dieses System im gesamten britischen Empire durchzusetzen.
Juan Vucetich (1858-1925) gründete 1896 in La Plata, Argentinien das Büro für Statistik und Erkennungswesen. Argentinien war somit das erste Land der Erde, dass die Daktyloskopie als Identifizierungssystem einführte.