Dachs
Dieser Artikel behandelt den Europäischen Dachs. Für außereuropäische Arten der Dachse siehe DachseEuropäischer Dachs | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Der Dachs (Meles meles) ist eines der charakteristischen Säugetiere europäischer Wälder. Zur Abgrenzung von anderen Arten der Dachsgruppe innerhalb der Marderfamilie wird er auch als Europäischer Dachs oder Eurasischer Dachs bezeichnet. Der Name "Grimbart" ist dagegen ein volkstümlicher Name, den der Dachs in der Fabel trägt.
Table of contents |
2 Lebensraum 3 Nahrung 4 Verhalten 5 Fortpflanzung 6 Mensch und Dachs |
Ein ausgewachsener Dachs ist etwa 90 cm lang (davon 15 cm Schwanz) und 15 kg schwer. Damit ist er der größte Marder Mitteleuropas. Er ist unterseits schwarz und oberseits silbriggrau gefärbt. Das Gesicht ist weiß und hat beidseitig einen schwarzen Streifen, der von der Nase über das Auge zum Ohr läuft.
Der Dachs bewohnt fast ganz Europa südlich des Polarkreises. Außerdem ist er über das gesamte gemäßigte Asien verbreitet, also vor allem Russland, China und Japan. Im Gebirge steigt er in Höhen bis 2000 m auf. Bevorzugtes Habitat sind Wälder, seltener trifft man den Dachs in städtischen Parks.
Dachse sind Allesfresser. Während andere Marder Pflanzen meistens nur als Beikost nehmen, ist der Anteil von Pflanzen an der Dachsnahrung sehr viel größer (etwa drei Viertel der Gesamtnahrung). Obst, Wurzeln, Samen und Pilze gehören zu den gefressenen Pflanzenteilen. Daneben erbeuten Dachse kleine Tiere wie Würmer, Insekten, Schnecken, Vögel und Mäuse. Er frisst auch die Gelege der so genannte Bodenbrüter und verschont die im Nest hockenden Jungvögel ebenso wenig wie Junghasen.
Der Dachs gräbt sich im Waldboden einen Bau, der einen Durchmesser von 30 m haben kann. In etwa 5 m Tiefe liegt der Wohnkessel, der über zahlreiche Gänge mit der Oberfläche verbunden sind. Diese gelten der Luftzufuhr und als Ausgänge. Ein Dachsbau kann über Jahrzehnte oder vermutlich sogar Jahrhunderte benutzt werden. Jede Generation dehnt ihn weiter aus und fügt weitere Wohnkammern hinzu. Ein in England untersuchter Dachsbau umfasste 50 Kammern und 178 Eingänge, die durch insgesamt 879 m Tunnel miteinander verbunden waren.
Die Unterscheidung eines Dachsbaues von einem Fuchsbau ist insofern einfach, als sich in der Nähe von Dachsbauten regelmäßig so genannte Dachsabtritte befinden. Der Dachs setzt seinen Kot nämlich in dafür von ihm gegrabene kleine Erdlöcher.
In einem Bau leben Dachse in Familienverbänden. Die weiblichen Nachkommen eines Dachspaars bleiben meistens im elterlichen Bau und gründen Nachbarkammern. Im Bau gibt es ein dominantes Paar. Das Paar bleibt lebenslang zusammen, aber auch die rangniederen Weibchen paaren sich mit dem dominanten Männchen. Dagegen werden ältere Männchen neben dem dominanten Männchen nicht im Bau geduldet. Wenn sie sich dem Territorium nähern, wird das dominante Männchen alles versuchen, einen männlichen Eindringling zu vertreiben.
Dachse sind fast ausschließlich nachtaktiv. In den kälteren Gegenden halten sie eine Winterruhe, die je nach klimatischen Verhältnissen einige Tage bis mehrere Monate dauern kann.
Junge Dachse werden in Mitteleuropa im Februar oder März geboren. Ein Wurf umfasst zwei bis fünf Junge. Sie sind gänzlich weiß und blind; die schwarzen Stellen im Fell bilden sich erst später heraus. Die Männchen werden bis etwa Oktober, manchmal auch bis nach der Winterruhe im Bau geduldet. Danach verlassen die männlichen und manche weibliche Nachkommen den Bau.
Einst hatte der Dachs in vieler Hinsicht große Bedeutung für den Menschen, heute jedoch kaum noch. Dachsfleisch soll schmackhaft sein, kommt aber selten auf den Markt, da es oft von Trichinen durchsetzt ist. Der Pelz wird auch nicht mehr wie einst gehandelt. Dachshaare wurden einst für Bürsten und Rasierpinsel verwendet, der "Dachsbart" als Hutschmuck des Jägers. Heute ist diese Verarbeitung selten geworden.
Die massenhafte, behördlich angeordnete Begasung von Rotfuchsbauen hat bis in die 1970er zu einem dramatischen Bestandsrückgang des Dachses geführt. Inzwischen erholen sich die Bestände wieder, und der Dachs ist stellenweise wieder recht häufig. Jagdverbände forderten deshalb eine Aufhebung der ganzjährigen Schonzeit, die zwischenzeitlich eingeführt wurde, in manchen Bundesländern (Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen) aber wieder aufgehoben wurde. Dabei argumentierten Jäger mit der Schädlichkeit des Dachses für das Niederwild. Nachdem der Dachs sowohl Gelege von Rebhühnern und Fasanen ebenso frisst wie die frisch gesetzten Junghasen in der Setzmulde, ist ein Einfluss auf diese Tiere nachweisbar. Allerdings gelingt es dem Jäger nur selten den nachtaktiven und aufmerksamen Dachs während der kurzen Jagdzeit vor die Büchse zu bekommen.
Merkmale
Lebensraum
Nahrung
Verhalten
Fortpflanzung
Mensch und Dachs