Curzon-Linie
Die Curzon-Linie (benannt nach dem ehemaligen britischen Außenminister Lord Curzon) bildet heute die Ostgrenze Polens. Sie war bereits nach dem Ersten Weltkrieg als polnisch-sowjetische Grenze vorgeschlagen worden, bevor es dem polnischen Staat unter Jozef Pilsudski gelang, weite Gebiete von der Sowjetunion zu erobern.
Die Curzon-Linie verläuft in etwa vom Südende des Wystiter Sees nach Südosten, dann kurz vor Hrodna (Grodno) nach Süden, verläuft am Fluss Bug entlang und knickt schließlich nach Südwesten ab, bis die Tatra nahe des Duklapasses erreicht wird. Direkt westlich dieser Linie dominierten schon in dieser Zeit mit großem Abstand die Polen, während in den Gebieten östlich davon die Ostslawen in der Mehrheit waren. Hier lebten allerdings auch Litauer, Polen und Juden. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden durch Vertreibungen insbesondere der Polen und Völkermord vor allem an den jüdischen Einwohnern ethnisch-kulturell weitgehend homogene Regionen geschaffen.