Cumbia
Die Cumbia ist ein Paartanz aus Kolumbien. Sie entstand Mitte des 20. Jahrhunderts in den Städten der karibischen Küste des Landes.Die Musik charakterisiert sich durch einen gleichmässigen Vier-Vierteltakt im mittleren Tempo (80-110 bpm). Der Rhythmus wird von diversen Rasselarten, Congas und einer einfachen, leicht variierten Bassfigur getragen. In der Original-Cumbia gibt es keine Basstrommel, die den Vier-Vierteltakt markiert. Ähnlich wie im Reggae wird die zweite Achtel mit einem Akkord (meist Klavier oder Gitarre) betont. Die gesungene Melodie besteht aus kurzen Phrasen, die echoartig von kurzen Figuren unterlegt sind, die von einem Akkordeon oder einer Gitarre gespielt werden werden. Das charakteristische Schema ist dabei folgendes:
1. Strophe - Zwischenspiel (instrumental) - Refrain - Zwischenspiel - 2. Strophe - Refrain - Wiederholung Refrain
Das Schema wird zwar oft variiert, aber nur wenige Cumbias haben mehr als zwei Strophen.
Die Cumbia erlebt seit Anfang der 90er Jahre in ganz Südamerika ein Revival, und es entstanden zahlreiche neue Strömungen. Hier wäre zu nennen:
- die Tecno Cumbia aus Kolumbien und Peru, die elektronische Elemente in die Cumbia einführt. Interpret: Rossy War
- die Cumbia Romántica, eine recht kommerzielle Stilrichtung aus Argentinien, die mit Pop-Einflüssen und Synthi-Melodien viele Hits produziert. Interpreten: Ráfaga, Amar Azul
- die Cumbia Andina, die die Einflüsse der andinen Folklore Boliviens, Chiles und Perus verarbeitet
- die Cumbia Villera (Slum-Cumbia), eine eigenständige Cumbia-Version aus Argentinien, die ähnlich wie der Hip Hop der USA das Sprachrohr der Armen und Kleinkriminellen ist. Interpreten: Damas Gratis, Los Pibes Chorros
- die Cumbia Rapera, eine Kreuzung von Cumbia und Hip Hop, vor allem populär in Argentinien und Mexiko. Interpreten: Celso Piña, La Cuarta Cuadra, Bajo Palabra