Crazy Horse
Dieser Artikel befasst sich mit dem Lakota-Häuptling, andere Bedeutungen unter Crazy Horse (Begriffsklärung)Crazy Horse (* um 1840; † 5. September 1877 Fort Robinson, Nebraska) war ein berühmter Kriegshäuptling der Oglala-Lakota-Sioux-Indianer.
Crazy Horse (engl. Übersetzung von Tashunka Witko) zählt neben Sitting Bull (Tatanka Yotanka) und Red Cloud (Machpiya Luta) zu den wichtigsten Anführern der Lakota beim Widerstand gegen Landraub und Unterdrückung durch die Weißen im 19. Jahrhundert. Er war der Sohn eines bedeutenden Medizinmannes.
Crazy Horse war ein bescheidener und introvertierter Mann, ein Mystiker, der sich lebenslang von persönlichen Traumvisionen leiten ließ. Öffentliches Auftreten und andere politische Aktivitäten waren ihm eher suspekt. Im Gefecht mit feindlichen Stämmen oder den weißen Soldaten war er extrem furchtlos und von großer Besonnenheit. Selbst in scheinbar ausweglosen Situationen erwies er sich stets als geschickter militärischer Stratege. Vor allem bei den jungen Kriegern genoß er allerhöchsten Respekt und war schon zu Lebzeiten ein Legende.
Crazy Horse war einer der entscheidenden indianischen Anführer bei der vernichtenden Niederlage von George Armstrong Custer und der 7. Kavallerie in der Schlacht am Little Bighorn River vom 25. Juni 1876. Nach gnadenloser, den ganzen darauffolgenden Winter über anhaltender Verfolgung durch das weiße Militär ergab sich Crazy Horse mit 900 letzten Gefolgsleuten im Mai 1877 den Soldaten von Fort Robinson, Nebraska. Am 5. September des gleichen Jahres wurde er am selben Ort das Opfer einer schäbigen Intrige, bei der Weiße und angepaßte Indianer gleichermaßen beteiligt waren. Man verdächtigte ihn unbegründeter Weise, sich der Kontrolle durch das Militär noch einmal entziehen zu wollen. Als er sich der Festnahme und Einkerkerung widersetzte, wurde er von einem weißen Soldaten mit einem Bajonett hinterrücks erstochen. Seine Ermordung demoralisierte den indianischen Widerstandsgeist nachhaltig.
Literatur
Siehe auch: Crazy Horse Monument