Comedian Harmonists
Die Comedian Harmonists waren eine international bekannte A-capella-Gruppe aus Berlin in den Jahren 1927 bis 1935. Die Mitglieder der Gruppe waren:- Ari Leschnikoff (*16. Juli 1897; †31. Juli 1978), 1. Tenor
- Erich A. Collin (*29. April 1899; †29. April 1961), 2. Tenor
- Harry Frommermann (*12. Oktober 1906; †24. Oktober 1975), 3. Tenor
- Roman Cycowski (*25. Januar 1901; †9. November 1998), Bariton
- Robert Biberti (*5. Juni 1902; †2. November 1985), Bass
- Erwin Bootz (*30. Juni 1907; †27. Dezember 1982), Pianist
Inspiriert von den Aufnahmen der amerikanischen Gruppe Revelers erschien am 18. Dezember 1927 im Berliner Lokal-Anzeiger eine Anzeige, in der Harry Frommermann Sänger für eine neue Gruppe suchte:
Achtung. Selten. Tenor, Bass (Berufssänger, nicht über 25), sehr musikalisch, schönklingende Stimmen, für einzig dastehendes Ensemble unter Angabe der täglich verfügbaren Zeit gesucht. Ej. 25 Scherlfiliale, Friedrichstr. 136.
Das Vorsingen, zu dem auch Johannes Heesters erschien, brachte Frommermann mit Robert Biberti zusammen, der wiederum seine Kollegen Ari Leschnikoff und Roman Cycowski aus dem Chor des Grossen Schauspielhauses mitbrachte. Durch Leschnikoff fand Erwin Bootz zur Truppe. Erich Collin war ab 1929 mit von der Partie.
Am 28. September 1928 gaben die Comedian Harmonists im Grossen Schauspielhaus des Berliner Varietékönig Erik Charell ihr Debut. Zum Anfang traten sie nur als Showeinlage im Rahmen eines größeren Revueprogrammes auf, doch gaben sie bereits mit ihrem kleinen Programm Gastspiele in anderen Städten. Ein besonderer Erfolg war ein Auftritt Ende 1929 in Leipzig. Durch diesen Erfolg ermutigt, organisierten die Comedian Harmonists eine eigene Konzerttournee. Die Premiere am 26. Januar 1930 in Leipzig wurde zu ihrem grossen Durchbruch und Lieder wie "Veronika, der Lenz ist da" oder "Mein kleiner grüner Kaktus" gewannen ein internationales Publikum.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 bekam die Gruppe immer mehr Schwierigkeiten, da drei ihrer Mitglieder (Frommermann, Cycowsky und Collin) Juden waren. Im Mai 1934 erhielten sie in Deutschland Auftrittsverbot und tourten bis zu ihrer Auflösung 1935 nur noch im Ausland. Die drei jüdischen Mitglieder des Ensembles wanderten aus. Alle sechs Mitglieder der Comedian Harmonists überlebten den Zweiten Weltkrieg, traten aber nie wieder gemeinsam auf.
Der Dokumentarfilmer Eberhard Fechner hatte 1976 Gelegenheit, die vier damals noch lebenden Mitglieder der Comedian Harmonists zu interviewen. Das Ergebnis war die vielbeachtete zweiteilige Dokumentation Die Comedian Harmonists - Sechs Lebensläufe, die viel zur Renaissance der Comedian Harmonists beitrug.
1997 drehte Joseph Vilsmaier den Spielfilm Comedian Harmonists, der die Geschichte der Gesangstruppe frei zum Vorbild nahm.
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