Cluster (Musik)
Das Wort Cluster (engl. Traube, Büschel) bezeichnet in der Musik einen besonderen Akkord, dessen Töne unmittelbar nebeneinander liegen. So wird z.B. ein "Akkord" bestehend aus den Tönen c'd'e'f'g' treffender als Cluster bezeichnet, da er im engeren Sinne keinen tonalen Akkord darstellt, die grundlegende Anforderung an einen Akkord, dass mehrere Töne gleichzeitig erklingen, jedoch trotzdem erfüllt.Der Name erklärt sich bildhaft dadurch, dass die Darstellung eines Clusters in der Notenschrift Ähnlichkeit mit einer Weintraube aufweist:
Eine gebräuchliche Form, Cluster im Notentext darzustellen ist folgende:
Dabei geben die schwarzen Balken den Tonumfang des Clusters genau an. Die Auflösungs- bzw. Versetzungszeichen beschreiben, ob zum Beispiel auf dem Klavier weiße, schwarze oder alle Tasten benutzt werden sollen.
Cluster sind als besondere Klangfarbe sowie als harmonisches Gestaltungsmittel vor allem in der zeitgenössischen Musik gebräuchlich. Besonders in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts experimentierten Komponisten mit Klangflächen-Kompositionen, die aus vielen unterschiedlich instrumentierten Clustern bestehen. Ein bedeutender Vertreter dieser Kompositionsart ist György Ligeti, dessen Orchesterstücke Atmosphères und Lontano fast gänzlich aus Clustern bestehen.
Der Begriff Cluster entstand erst zu Beginn des letzten Jahrhunderts, die oben dargestellten Tontrauben wurden in besonderen Fällen aber auch schon früher benutzt, so z.B. als rhetorische Figur in der Barockmusik (um z.B. Chaos und Erdbeben plastisch darzustellen) oder um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen. So erscheint in der Spätromantik ein sehr leise gespielter Cluster in B-Dur zu Beginn der Alpensymphonie von Richard Strauss, um die verhaltene Atmosphäre bei Tagesanbruch auszugestalten.