Cleveland (Ohio)
Karte | |
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Basisdaten | |
Fläche: | 213,5 km² |
Einwohner: | 478.403 (2000) |
Bevölkerungsdichte: | 2.241 Einwohner je km² |
Geografische Lage: | 41°30' n. Br. 81°41' ö. L. |
Offizielle Website: | http://www.city.cleveland.oh.us |
Politik | |
Bürgermeisterin: | Jane L. Campbell |
Geschichte
Im Rahmen der Landnahmen in Richtung Westen gründete General Moses Cleaveland am 22. Juli 1796 an der Einmündung des Cuyahoga River in den Erie-See einen Hafen, die nach ihm benannt wurde. Lebensfähig wurde die Stadt aber erst, als eine erste Werft 1808 mit dem Bau von Schiffen für den Verkehr auf den grossen Seen begann.
Rasch siedelten sich viele Einwanderer an; 1818 wurden die ersten zwei Zeitungen für die aufstrebende Gemeinde gegründet; in den nächsten Jahren kamen neben mehreren weiteren englischsprachigen Zeitungen auch Blätter in Deutsch, Hebräisch und Italienisch, hinzu. Einer dieser Zeitungen, dem Cleveland Advertiser, verdankte die Stadt ihre "offizielle" Umbenennung: da die ursprüngliche Schreibweise des Namens einen Buchstaben zu lang für die Titelzeile der Zeitschrift war entfernte die Zeitung das erste "a" aus "Cleaveland", behauptete, dies sei amtlich - und kam damit durch. Seither schreibt sich die Stadt ohne "a".
Am 4. Juli 1827 wurde der Erie Kanal zwischen Akron und Cleveland eröffnet, 1831 wurde der Kanal auf seiner gesamten Strecke eingeweiht. Damit war der Weg zu dem großen Handelszentrum an der Ostküste frei: nach New York. Dies und die erste Eisenbahnverbindung 1849 führten zu einem raschen Aufstieg der Stadt.
Cleveland wurde ein wichtiges Zentrum der Schwerindustrie. 1868 wurde das erste Stahlwerk eingeweiht, 1870 gründete die Standard Oil Company mit ihrem Chef John D. Rockefeller (1839 - 1937) hier eine Erdölraffinerie.
Erste Rückschläge ereilten Cleveland während der Wirtschaftskrise der frühen 30er Jahre. 1933 sind fast ein Drittel aller Einwohner arbeitslos. Doch noch einmal erholt sich die Wirtschaft der Stadt. 1950 erreicht die Einwohnerzahl gute 900.000 Bürger. Cleveland ist damit die fünftgrößte Stadt der USA.
Die Veränderungen in der Seeschiffahrt begannen ab den frühen 60er Jahren, sich auf die Stadt auszuwirken. Die Stahl- und Ölexporte, die bisher über den Sankt-Lorenzstrom in die Atlantikhäfen gingen, wurden unwirtschaftlich. Dadurch konnten sich die Stahlwerke und die Schwerindustrie nicht mehr halten. Viele Firmen mussten schließen. Wer konnte wanderte in andere Städte ab. Cleveland verarmte.
Zusätzlich zur schlechten Wirtschaftslage begannen Rassenunruhen die Bürger zu verunsichern. Ein einwöchiger Aufstand 1966 führte zu Neuwahlen des Bürgermeisters, die 1967 mit Carl B. Stokes den ersten farbigen Bürgermeister einer amerikanischen Großstadt hervorbrachten. Doch den wirtschaftlichen Niedergang der Stadt konnte auch er nicht beenden: am 15. Dezember 1978 muß sich Cleveland als erste Stadt nach der Wirtschaftsdepression der 30er Jahre für zahlungsunfähig erklären. Erst 1987 konnte dieser Schritt zurück genommen werden.
Seit Mitte der 90er Jahre wird die Wirtschaft Clevelands umstrukturiert: von der Stadt der Schwerindustrie zu einer Stadt der Dienstleistungen und des Tourismus. Ein erster Schritt war die Gründung des Rock and Roll Museum und Ehrenhalle 1995. Weitere touristische Bauten und Veranstaltungen sollen helfen den Verfall der Stadt aufzuhalten. Erste Erfolge zeichnen sich ab, doch noch ist Clevelands Abstieg nur gebremst, nicht gestoppt.
Cleveland begann mit sehr geringen Bevölkerungszahlen; im Jahre 1800, 4 Jahre nach der Gründung, wurden 7 Einwohner (und eine Schnapsbrennerei) verzeichnet. Die Bevölkerungszahl stieg danach schnell an; 1802 werden bereits 76 Einwohner über 21 Jahren gezählt. Um 1830 übersteigt die Bevölkerungszahl die 1000er-Grenze; nach der Eröffnung des Erie-Kanals explodiert die Bevölkerungszahl. Schon 1840 findet sich Cleveland unter den 50 größten Städten der USA, um 1900, mit fast 400.000 Einwohnern, ist Cleveland sogar die siebtgrößte Stadt des Landes. Um 1950 hat Cleveland seine höchste Population mit mehr als 914.000 Einwohnern.
Seit diesem Höchststand ist die Einwohnerzahl Clevelands um etwa die Hälfte gesunken. Bis 1970 sank die Bevölkerungszahl auf 750.900; 1980 lag sie nur noch bei 573.800 Einwohnern. Die Volkszählung von 2000 verzeichnete 478.403 Bewohner.
Zugleich mit der sinkenden Einwohnerzahl steigt der Anteil der farbigen Bevölkerung der Stadt: während er 1980 bei 41% lag verzeichnet die Zählung von 2000 einen Anteil von 51% Farbigen an der Stadtbevölkerung. Ursache ist die überporoportionale Abwanderung weißer Familien, nicht der absolute Anstieg der schwarzen Bevölkerung.
Ursache des starken Bevölkerungsschwunds ist der Niedergang der Schwerindustrie und des Hafens (siehe Absatz Wirtschaft). Seit Anfang der 90er Jahre haben Strukturmaßnahmen und große Anstrengungen der Stadt den Verfall abschwächen, aber noch nicht rückgängig machen können.
Bitte vergleichen Sie auch mit der (englischsprachigen) Seite der Case Western Reserve University.
Seit 1995 ist Cleveland der Sitz der Rock and Roll Hall of Fame and Museum.
Wirtschaft
Einer der wichtigsten Arbeitgeber der Stadt ist die NASA, die seit 1941 ein Versuchs- und Entwicklungsgelände in Cleveland betreibt und heute 3.200 Arbeitsplätze bietet. Die Hälfte davon ist für Spezialisten wie Wissenschaftler und Ingenieure vorgesehen. Weitere wichtige Arbeitgeber sind der Hafen der Stadt und die verbliebenen Reste von Schwerindustrie, besonders von Stahlwerken, die unter anderem die Autoindutrie im - ebenfalls am Erie-See gelegenen - Detroid beliefern.
Bildungseinrichtungen
In Cleveland sind drei Universitäten angesiedelt:Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Als Stadt der Schwerindustrie hatte die klassische Kultur in Cleveland keinen leichten Stand. In den 1920er Jahren wurden die meisten Symphonieorchester, Theater und Bühnen geschlossen; nur das Naturkundemuseum kam hinzu. Erst als die Wirtschaft der Stadt durch den Verfall der Schwerindustrie und des Hafens umstrukturiert werden musste und touristische Massnahmen in den Blick der Öffentlichkeit kamen wurden Institutionen wie die Oper (1976) und das Balett (1976) neu gegründet.Bauwerke
Jacobs Fields, eines der großen Baseball-Stadien der USA mit 43.368 Zuschauerplätzen, wurde 1994 eröffnet und ist das Heimatstadion des Profi-Baseballclubs Cleveland Indians.
Söhne und Töchter der Stadt
Weblinks