Clearinggesellschaft
Fachbegriff aus dem Bankwesen.
Unter Clearing versteht man eine zentrale Verrechnung von gegenseitigen (Wertpapier-) Verbindlichkeiten. Beim Clearing werden nur die sich zugunsten oder zulasten eines jeden Teilnehmers ergebenden Differenzbeträge (Saldo) gutgeschrieben bzw. belastet, ohne dass eine physische Verschiebung der Wertpapiere erforderlich wird.
Clearingstellen existieren auf nationaler und internationaler Ebene. Die internationale Clearingmarkt, der diese Verrechnung auch über Ländergrenzen hinweg gestattet, ist zwischen den beiden Gesellschaften Euroclear (in Brüssel/Belgien) und Clearstream (in Luxemburg; vormals Cedel) aufgeteilt. In der Regel sind Banken die Kunden solcher Clearingsysteme und nur Banken dazu berechtigt, Konten bei den internationalen Clearinggesellschaften zu unterhalten. Ein europäischer Clearingdienst wird von Euronext angeboten.
Das Clearinggeschäft steht im Verdacht, zur Geldwäsche und zur Geldverschiebung bei betrügerischen Bankrott mißbraucht zu werden, da die Transaktionen dem Bankgeheimnis unterliegen, und von außen nur schwer zu kontrollieren sind.