Claude Alexandre de Bonneval
Claude Alexandre, Comte de Bonneval, auch als Ahmed Pascha bekannt (* 14. Juli 1675; † 23. März 1747 in Konstantinopel) war ein französischer Abenteurer.Bonneval stammte aus einer alten Familie aus Limousin ab. Mit dreizehn trat er dem königlichen Marine-Korps bei. Nach drei Jahren wechselte er zur Armee, wo er zum Regiments-Kommandeur aufstieg. Er diente in den italienischen Feldzügen unter Catinat, Villeroi und Vendôme und in den Niederlanden unter dem Marschall von Luxemburg und stellte seinen Mut und seine große militärische Begabung unter Beweis. Seine unverschämte Haltung gegenüber dem Kriegsminister brachte ihn vor das Kriegsgericht (1704). Er wurde zum Tode verurteilt, rettete sich aber durch Flucht nach Deutschland. Durch den Einfluss von Prinz Eugen erhielt er ein Generalskommando in der österreichischen Armee und kämpfte mit Auszeichnung erst gegen Frankreich, dann gegen die Osmanen. Er war an der Schlacht von Malplaquet beteiligt und wurde in Peterwardein (Petrovaradin) verwundet.
Das Verfahren gegen ihn in Frankreich wurde dann fallengelassen, so dass er nach Paris reisen konnte, wo er die Tochter des Marschalls de Biron heiratete. Er kehrte jedoch nach kurzer Zeit in die österreichische Armee zurück und kämpfte mit Auszeichnung in Belgrad. Er hätte nun in die höchsten Ränge aufsteigen können, entzweite sich aber mit Prinz Eugen. Der schickte ihn nun mit einem Artilleriekommando in die Niederlande, wo sein ungestümes Temperament ihn in einen Streit mit dem Marquis de Pri verwickelte, Eugens stellvertretendem Statthalter. Der beantwortete seine Herausforderung, indem er ihn gefangennehmen ließ und vor das Kriegsgericht brachte. Er wurde zum Tode verurteilt, aber der Kaiser milderte das Urteil zu einem Jahr Gefangenschaft und Verbannung.
Bald nach seiner Freilassung bot Bonneval seine Dienste der Regierung des Osmanischen Reichs an. Er konvertierte zum mohammedanischen Glauben und nahm den Namen Ahmed an. Man machte ihn zum Pascha und berief ihn, um die Artillerie zu organisieren und zu kommandieren. Er leistete dem Sultan im Krieg mit Russland und mit Nadir Schah wertvolle Dienste. Als Belohnung erhielt er die Statthalterschaft über Chios. Schnell geriet er unter Verdacht durch die Pforte und wurde für eine Zeit an die Küste des Schwarzen Meers verbannt. Er dachte über eine Rückkehr nach Europa nach, starb aber 1747 in Konstantinopel.