Claretiner
Die Claretiner sind ein katholischer Orden, der 1849 in Spanien vom heiligen Antonius Maria Claret gegründet wurde.
Die Ordensgründung
1849 kehrte Claret von Volksmissionen nach Katalonien zurück, um auch hier wieder Volksmissionen durchzuführen. Da ihm die Arbeit zuviel wurde, gründete er mit fünf gleichgesinnten Priestern die Gemeinschaft der "Söhne des unbefleckten Herzens Mariens" (Lateinisch: Cordis Mariae Filii, Abkürzung CMF).
1850, bereits zum Bischof von Kuba ernannt, gründete er noch die "Töchter des unbefleckten Herzens Mariens" als Säkularinstitut und als Bischof von Kuba schließlich gründete er 1855 dort die "Missionarinnen vom unbefleckten Herz Mariens" (Claretinerinnen).Namen
Antonius Maria Claret weihte die neue Gemeinschaft dem Herz Mariens und nannte sie (lateinisch) "Cordis Mariae Filii", auf deutsch übersetzt "Söhne des herzens Mariens". im allgemeinen Sprachgebrauhc werden die Ordensmitglieder als Claretiner bezeichnet nach dem Namen des Ordensgründers.
Die Anfangsbuchstaben des lateinischen Namens ergeben die Abkürzung CMF. Diese tragen die Ordensmitglieder als Namenszusatz, also zum Beispiel "Pater Antonius Claret CMF".
Ausbreitung
Wenige Tage nach Gründung der Kongregation 1849 wurde Pater Claret als Bischof von Santiago de Cuba berufen. Die Leitung übernahm daher der Mitbegründer P. Esteban Sala bis zu seinem Tod 1858. Ihm folgte als generaloberer P. José Xifré, ebenfalls ein Mann der ersen Stunde. Er war mehr als 40 Jahre Generaloberer, bis zu seinem Tod 1899. Nachdem Pater Claret nach Madrid an den Hof zurückgekehrt war, unterstütze er den Generaloberen und die junge Kongregation in vielfätiger Weise. Unter anderem verfasste er auch dei Konstitution des Ordens, die von Rom 1870 angenommen wurde.
In dieser Zeit erfuhren die Claretiner eine rasante Ausbreitung: Pater José begann mit einem Haus und zehn Mitgliedern, bei seinem Tod hatte die Kongregation 61 Häuser in mehreren Ländern und 1300 Mitglieder. Dabei gab es auch Probleme: Während der Revolution 1868 mussten alle Claretiner aus Spanien nach Frankreich fliehen, die Kongregation hatte hier auch ihren ersten Märtyrer zu verzeichnen. Pater Claret selbst starb während dieser Verfolgung in Südfrankreich.
Während dieser Zeit schufen die Claretiner Niederlassungen in vielen Ländern Afrikas und Südamerikas.
Im 20. Jahrhundert ging die Ausbreitung weiter. Es gab aber auch Rückschläge und Not. So wurden während des spanischen Bürgerkrieges allein 271 Missionare getötet. 1949 wurden dann alle Missionare aus China vertrieben.
Wichtig für die weitere Entwicklung war die Heiligsprechung des Ordensgründers Antonius Maria Claret im Jahr 1950 sowie da Zweite Vatikanische Konzil, welches eine Erneuerung für die Kongregation brachte.Claretiner heute
Heute (Stand 1/2002) gehören zu der Kongregation 17 Bischöfe, 2033 Priester, 257 Laienbrüder, 598 Studenten mit Gelübden und 145 Novizen.
Diese Claretiner sind in 60 Ländern in 451 Niederlassungen tätig.Claretiner in Deutschland
Anfang des 20. Jahrhunderts warebn die Claretinr in Deutschland um Nachwuchs, durften aber hier keine Niderlassung gründen. Interessierte Jugendliche machten sich zu Fuß auf nach Spanien und traten dort bei den Claretinern ein. Diese konnten dann 1923 auf dem Dreifaltigkeitsberg in Spaichingen eine Niederlassung gründen und die dortige Wallfahrt (seit 1415) übernehmen.
In der Folge wurden weitere Häuser in Deutschland gegründet: Claretiner-Seminar in Frankfurt-Sachsenhausen, Claretinerseminar in Würzburg (Provinzialleitung), Claretiner-Kolleg in Weißenhorn und eine Pfarrei der Claretiner in Lüdenscheid. Seit 2000 besteht eine neue Niederlassung in Mühlberg Brandenburg.
Von Deutschland aus wurden weitere Niederlassungen und Missionen gegründet: in der Schweiz, Österreich, Polen, Kongo, Indien.